Gewerbepotenzialflächen Politik bleibt beim Nein zu Jägerhaus und Aprath

Wuppertal · Der Stadtentwicklungsausschuss hat am Donnerstag (5. September 2024) den vorige Woche im Wirtschaftsausschuss gefassten Beschluss bestätigt, nach dem das Areal Jägerhaus und die große Fläche auf Aprath aus dem Katalog der Gewerbepotenzialflächen gestrichen werden sollen.

Sonja Milow und Tochetr Nina im Stadtentwicklungsausschuss.

Foto: Milow

Nach einem sehr aufgeheizten Schlagabtausch zwischen SPD und CDU fand der entsprechende Antrag der Christdemokraten erneut eine Mehrheit. Eine gleichlautende Entscheidung im Rat vorausgesetzt, sind die umstrittenen Planungen für die beiden Flächen (die Rundschau berichtete mehrfach) damit vom Tisch. Für die verbleibenden Potenzialflächen Schöller-West, Lichtscheid-Süd, Dorner Weg und Schmiedestraße sowie die vom restlichen Jägerhaus-Areal separierte, zwei Hektar große Fläche „Linde II“ soll der komplexe Prüfprozess im Hinblick auf ihre Realisierbarkeit aber wie vorgesehen angestoßen werden.

Nina Milow überreichte auf den Südhöhen produzierten HHonig.

Foto: Milow

Pferdehofbesitzerin und Anwohnerin Sonja Milow hatte wie vorige Woche im Wirtschaftsausschuss zunächst die von ihr gestartete Petition gegen die Gewerbegebiets-Pläne für den Bereich Jägerhaus-Linde am Rednerpult begründet. Die am Ende 8.269 Unterschriften und ein Glas Bienenhonig aus dem Marscheider Bachtal übergab sie anschließend an den Ausschussvorsitzenden Servet Köksal.

Das Areal zwischen Aprather Weg, Autobahn und Pahlkestraße - hier werden genauso wie im Bereich Jägerhaus/Linde die Planungen für ein Gewerbegebiet nicht weiter verfolgt.

Foto: Simone Bahrmann

Spannung herrschte im Vorfeld vor allem deshalb, weil SPD-Schwergewicht Klaus-Jürgen Reese bei der überraschenden Kehrtwende seiner Parteikollegen im Wirtschaftsausschuss nicht vor Ort war. Der machte dann am Donnerstag auch seinem Unverständnis für die Entwicklung kein Hehl und sagte in Richtung der CDU: „Es ist klar, dass Wuppertal auch in Zukunft Gewerbeflächen benötigt. Dass nicht jede Fläche, die man in einen Prüfprozess einbringt, am Ende auch eine Gewerbefläche wird, müsste eigentlich jedem klar sein. Sicher kann man zu anderen Meinungen kommen. Schwierig wird es, wenn man in längeren Verfahren selbst an der Auswahl und Betrachtung von Potenzialflächen beteiligt war. Für mich wäre es dann deutlich stringenter gewesen, zu einem früheren Zeitpunkt zu reagieren. Neue Erkenntnisse sind seit den letzten Workshops ja nicht dazugekommen.“

Die Initiative auf der Rathaustreppe.

Foto: Milow

Am Abstimmungsverhalten der SPD änderten dann aber auch einige vor vollen Rängen im Ratssaal ausgetragene parteipolitische Scharmützel nichts mehr: Der CDU-Antrag wurde mit großer Mehrheit angenommen – ehe sich das Gremium mit den Wohnbauplänen für den Bereich Hipkendahl dem zweiten heißen Planungs-Eisen zuwandte.