Gewerbegebiete in Wuppertal IHK fordert Ratsbeschluss zu Potenzialflächen
Wuppertal · Die Bergische IHK spricht sich dafür aus, die sechs von der Wuppertaler Verwaltung vorgeschlagenen Potentialflächen für neue Gewerbegebiete weiter zu untersuchen und dafür die notwendigen Schritte einzuleiten.
Es sei bedauerlich, dass der dafür notwendige politische Beschluss im Juni noch verschoben worden sei. „Wir erwarten nun, dass dies zeitnah nachgeholt wird“, schreiben IHK-Präsident Henner Pasch und IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge in einem Brief an Oberbürgermeister Uwe Schneidewind, Wirtschaftsdezernentin Sandra Zeh und die Vorsitzenden der Ratsfraktionen.
Pasch und Wenge weisen darauf hin, dass der rechnerische Fehlbedarf an Gewerbeflächen in Wuppertal bereits 120 Hektar betrage. Große Teile der im Regionalplan ausgewiesenen Flächen stünden außerdem dem Markt de facto nicht zur Verfügung. Der Bergischen IHK sei bewusst, dass ein nachhaltiger Umgang mit der knappen Ressource Fläche ein wesentlicher Bestandteil einer zukunftsweisenden Boden -und Flächenpolitik ist und dass sich bereits Widerstand von Anwohnerinnen und Anwohnern formiere.
„Aber Unternehmen benötigen Fläche! Damit der Wirtschaftsstandort Wuppertal erhalten und weiterentwickelt werden kann, müssen Politik und Verwaltung vorausschauend ein bedarfsgerechtes Angebot an Industrie- und Gewerbeflächen ausweisen“, so Pasch und Wenge. Für bestehende Unternehmen sei es unabdingbar, dass sie sich räumlich und funktional erweitern können.
Für neue Unternehmen müssten zudem ausreichend Flächen verfügbar sein. „Ansonsten werden sich keine neuen Betriebe hier ansiedeln und bereits bestehende werden Wuppertal verlassen müssen. Das vernichtet Arbeitsplätze in der Stadt und senkt die Gewerbesteuereinnahmen. Hier droht eine wirtschaftliche Abwärtsspirale, die unbedingt verhindert werden muss“, meinen die IHK-Vertreter.
In der vom Rat am 1. Juli beschlossenen Fortschreibung des „Handlungsprogramms Gewerbeflächen“ seien bereits detailliert alle Fakten von Seiten der Verwaltung zusammengetragen und auch Lösungsvorschläge zur möglichen Beseitigung des akuten Gewerbeflächenmangels skizziert worden. Ergänzend sei außerdem beschlossen worden, dass die Entwicklung ausgewählter Potentialflächen vorangetrieben werden solle. Genau das müsse aus Sicht der Wuppertaler Wirtschaft jetzt auch passieren.
„Ob die Potenzialflächen tatsächlich zu Gewerbeflächen werden, wird in umfangreichen Verfahren mit den dazugehörigen Beteiligungsphasen erst noch zu klären sein. Aber bereits im Vorfeld dieser Beteiligungsverfahren die Potentiale zu negieren, macht eine langfristige Planung und detaillierte Prüfung unmöglich. Deshalb fordern wir von der Politik, diese Verfahren jetzt in Gang zu setzen und die Beschlussvorlage zu den neuen Potenzialflächen zu verabschieden“, schreiben Pasch und Wenge.