Viel Gegenwind Gewerbe- und Wohnungsbau: Ein heißer Planungs-Herbst

Wuppertal · Nach der Sommerpause kommen auf die Wuppertaler Lokalpolitik unbequeme Entscheidungen zu. Grund: Gegen städtische Initiativen für Gewerbe- und Wohnungsbau-Gebiete hat sich massiver Widerstand formiert.

Dieses Areal zwischen Pahlkestraße und Aprather Weg ist die größte Fläche, die von der Stadt als potenzielles Gewerbegebiet ins Auge gefasst wurde. Die privaten Eigentümer sind aber nicht verkaufswillig.

Foto: Simone Bahrmann

Im letzten Sitzungszyklus vor den Ferien wurden die brisanten Themen noch vertagt. Besonders im Fokus stehen dabei die Pläne für ein großes Wohngebiet auf rund 82.000 Quadratmetern im Landschaftsschutzgebiet Hipkendahl am Rand des Gelpetals.

Die Gegner des Vorhabens haben bereits beim Stadtentwicklungsausschus Anfang Juni mobil gemacht, zwischenzeitlich eine Online-Petition mit inzwischen rund 7.500 Unterstützern gestartet und diese Woche auch den Petitionsausschuss des Landtags eingeschaltet. Am Sonntag, 25. August, wollen sie ihre Argumente vor Ort von 14 bis 18 Uhr bei einem Aktionsfest anschaulich machen.

Neuen Wohnraum zu schaffen ist auch ein erklärtes Ziel der Wuppertaler Politik, die damit jetzt in einem Dilemma steckt. Das gilt auch im Hinblick auf sechs weitere Flächen, die von Verwaltung und Politik gemeinsam in einem zweijährigen Prozess als potenzielle Standorte für Gewerbegebiete ausgesucht wurden. Eine davon liegt im Landschaftsschutzgebiet Marscheider Wald – auch dagegen läuft eine Online-Petition mit aktuell mehr als 6.000 Unterstützerinnen und Unterstützern. Für Sonntag (11. August 2024) laden die Initiatoren um 15 Uhr zu einem geführten Spaziergang über das Areal ein. Treffpunkt ist der Wanderparkplatz am Jägerhaus.

Der massive Gegenwind hatte CDU und Grüne dazu bewogen, die Vertagung der Beschlüsse über die diversen Planungen zu beantragen. Für die größte Gewerbepotenzialfläche wird ist die Entscheidung allerdings wohl Makulatur: Über einen gemeinsamen Anwalt haben acht private Eigentümer von landwirtschaftlichen Grundstücken im ausgeguckten Areal zwischen Pahlkestraße und Aprather Weg mitgeteilt, ihren Besitz in keinem Fall verkaufen zu wollen.

Damit stehen 52,5 der hier ins Auge gefassten 55 Hektar Land und zugleich fast die Hälfte der über alle sechs Potenzialflächen hinweg 129 Hektar Grund unabhängig von der Ausweisung nicht zur Verfügung ...