Mutmaßlicher Messerangriff Messerangriff am WDG: Prozess ab 21. August

Wuppertal · Vor dem Wuppertaler Landgericht beginnt am 21. August 2024 der Prozess gegen einen Oberstufenschüler, der im Februar im Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium auf dem Elberfelder Johannisberg Mitschülerinnen und Mitschüler im Alter von 16 und 17 Jahren mit einem Messer verletzt haben soll.

 Das SEK auf dem Schulhof des WDG.

Das SEK auf dem Schulhof des WDG.

Foto: Christoph Petersen

Ihm wird versuchter Mord in vier Fällen zur Last gelegt, „jeweils in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung“, gab das Landgericht am Freitag (9. August) bekannt. Der Angeklagte soll laut Anklage „am Tattag gegen 9:50 Uhr im Zustand erheblich verminderter Schuldfähigkeit im Aufenthaltsraum der Oberstufe nacheinander mit einem Messer auf vier Mitschüler eingestochen haben in der Absicht, diesen tödliche Verletzungen zuzufügen“, heißt es. Sie sollen „Stich- und Schnittverletzungen im Hals oder am Kopf“ erlitten haben.

Die Hauptverhandlung vor der 3. großen Strafkammer (als 1. Jugendkammer) findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Das sieht das Gesetz vor, weil der Beschuldigte zur Tatzeit 17 Jahre alt war und somit als jugendlich gilt. „Bis zu einem rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens gilt der Angeklagte als unschuldig“, so das Landgericht. Angesetzt sind bislang zehn Verhandlungstage bis zum 4. Oktober.

Amok: SEK-Einsatz am Wuppertaler WDG​
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Amok: SEK am Wuppertaler WDG

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Foto: Christoph Petersen

Bernd Huppert (stellvertretender Behördenleiter des Polizeipräsidiums Wuppertal) hatte auf einer Pressekonferenz am 23. Februar mitgeteilt, dass sich der Beschuldigte laut Zeuginnen und Zeugen selber Verletzungen zugefügt habe. Ein Lehrer habe ihn überredet, das Klappmesser, die mutmaßliche Tatwaffe, aus den Händen zu legen. Ein Sondereinsatzkommando nahm den 17-Jährigen später fest. Er wurde zunächst in ein Krankenhaus eingeliefert und anschließend in eine Justizvollzugsanstalt verlegt.

Der Anwalt des 17-Jährigen hatte in einem Interview einige Aussagen der Behörden zum Ablauf bezweifelt. Kritik über den Ablauf des Einsatzes, aber auch über das Verhalten der Boulevard-Medien kam indes von Schülerinnen und Schülern sowie Eltern (die Rundschau berichtete). Der Vorfall hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt.

(jak)