Festnahme des „Königs vom Berliner Platz“ CDU-Chef Slawig hinterfragt Hafturlaub
Wuppertal · Der Wuppertaler CDU-Vorsitzende Johannes Slawig fordert nach der Festnahme des „Königs vom Berliner Platz“, der sich während eines Hafturlaubs einer Polizeikontrolle entziehen wollte (die Rundschau berichtete), Konsequenzen.
„Dieser erschütternde Vorgang wirft die Frage auf, warum ihm dieser Hafturlaub gewährt worden ist. Dies müssen die zuständigen Behörden, vor allem der Landschaftsverband als Träger, aufklären“, so Slawig. „Vor allem aber muss die Rechtslage dringend geändert werden. Denn es kann nicht sein, dass ein wegen Drogendelikten verurteilter Straftäter beurlaubt wird und damit seine Drogengeschäfte fortsetzen kann.“
In Wuppertal habe der 40 Jahre alte Marokkaner „jahrelang in der Drogenszene eine wichtige Rolle“ gespielt. „Seine Festnahme und Verurteilung sind damals weithin in unserer Stadt mit Erleichterung und Genugtuung aufgenommen worden. Dass er jetzt wieder auf freiem Fuß ist und seinen Drogengeschäften nachgehen kann, müssen alle gesetzestreuen Bürgerinnen und Bürger als Hohn empfinden“, kritisiert der CDU-Vorsitzende. „Hier ist eine rechtliche Änderung notwendig, um sicherzustellen, dass sich so etwas nicht wiederholt.“
Der Marokkaner war im Juni 2022 wegen Drogendelikten zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von neun Jahren verurteilt worden. Er war in der LVA-Klinik Bedburg-Hau untergebracht, um einen Entzug durchzuführen. Die Klinik hatte ihm Hafturlaub gewährt.
Eine Polizeistreife wollte den Mann und seinen Wagen am Dienstag (6. August 2024) kontrollieren. Vom Tankstellengelände an der Carnaper Straße aus flüchtete er in seinem Auto, baute in der Hans-Sachs-Straße einen Unfall und wurde festgenommen. Die Einsatzkräfte entdeckten in dem Pkw und entlang der Fluchtstrecke Betäubungsmittel. Zudem hatte er Bargeld im fünfstelligen Bereich dabei. Der Mann ist nun wieder in Haft und muss sich einem weiteren Prozess stellen.