Vortrag in Wuppertal Leo Zuckermann und seine zweierlei Zugehörigkeit

Wuppertal · „Der jüdische Kommunist Leo Zuckermann aus Elberfeld und der Holocaust“ lautet das Thema eines Gesprächs mit Dr. habil. Philipp Graf, das am Donnerstag (5. September 2024) um 19:30 Uhr in der Aula der Hermann von Helmholtz-Realschule (Helmholtzstraße 40) beginnt.

Eine der Zuckermann-Nähmaschinen als Ausstellungsobjekt in der Begegnungsstätte Alte Synagoge.

Eine der Zuckermann-Nähmaschinen als Ausstellungsobjekt in der Begegnungsstätte Alte Synagoge.

Foto: Simone Bahrmann

Leo Zuckermann wurde 1908 als erster Sohn des jüdischen Nähmaschinenhändlers Samuel Zuckermann (Luisenstraße 124) geboren. Wie sein jüngerer Bruder Rudolf wandte er sich schon früh dem Kommunismus zu und musste deshalb bereits 1933 kurz nach der nationalsozialistischen Machtübernahme aus Deutschland flüchten.

In einem an den 2012 verstorbenen Schulrektor Ulrich Föhse aus dem Jahr 1982 erinnert sich Zuckermann sehr anschaulich an seine Kinder- und Jugendzeit in Elberfeld, wo er die „Oberrealschule am Humboldtplatz“ bis zum Abitur besuchte.

Der Historiker Philipp Graf zeigt in seiner Habilitationsschrift die politischen Wandlungen des späteren Juristen und hochrangigen SED-Funktionärs, der sich zwischen Zweitem Weltkrieg und Beginn des Ost-West-Konflikts für die Rechte der Juden als Kollektiv einsetzte. Er befürwortete die Gründung eines jüdischen Staates in Palästina wie auch die Restitution des von den Nazis geraubten Vermögens.

Dr. habil. Philipp Graf ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektkoordinator des Verbundvorhabens „Das Objekt zum Subjekt machen. Jüdische Alltagskultur in Deutschland vermitteln“ am Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow, Leipzig.

Der Eintritt ist frei, um Spenden für den Aufbau einer Schulbibliothek an der Hermann-von Helmholtz-Realschule wird gebeten.