Der moderne Kubus aus roten Ziegelsteinen sollte an die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten Jüdinnen und Juden erinnern. Das architektonisch auffällige Gebäude war auf einem Teil des Grundrisses der früheren Synagoge errichtet worden, nachdem sich engagierte Bürgerinnen und Bürger, der Rat der Stadt Wuppertal und die jüdische Gemeinde nach mehreren Jahren der Diskussion und auch des Streits auf einen Entwurf geeinigt hatten.
„Dieser Prozess wurde geprägt und mitbestimmt von der unterschiedlichen politischen Haltung der Akteure, von der Qualität ihres Miteinanders und zuweilen dem Drang nach Deutungshoheit – das alles vor der Kulisse einer zunehmend rasch sich vollziehenden globalen Auflösung der alten Ost-West-Konfrontation“, so die Begegnungsstätte. „In der Mitte der Zeitspanne zwischen Ratsbeschluss im Jahr 1987 und der Eröffnung 1994 fällt die Berliner Mauer, und damit verändern sich die Prämissen für die zeithistorische Forschung, für die Geschichtsdeutung und -politik und für die praktische Gedenkstättenarbeit in entscheidender Weise.“
Der Vortrag ist eine Veranstaltung des Netzwerks „Orte der Demokratiegeschichte“, einer bundesweiten Arbeitsgemeinschaft. Ihr Ziel ist es, die Wahrnehmung der deutschen Demokratie- und Freiheitsgeschichte lokal, regional und deutschlandweit zu fördern und darüber demokratische Teilhabe und Zivilcourage anzuregen.