Fußball-Pokal: Sonntag in Oberhausen WSV mit kurzem Blick zurück und wichtigem nach vorn

Wuppertal · Wenn der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV am Sonntag (17. November 2024) im Viertelfinale des Niederrheinpokals beim Ligakonkurrenten RW Oberhausen antritt (14 Uhr, Niederrheinstadion), ist es eine Reise in die jüngere Vergangenheit – mit Auswirkungen auf die Zukunft.

Der Einsatz von Pedro Cejas (li., neben Semir Saric) ist noch offen.

Foto: Dirk Freund

Der 3. August ist den WSV-Fans sicher noch in Erinnerung, allerdings in keiner guten. Nach dem mühsamen 1:1-Unentschieden zum Auftakt beim Aufsteiger Türkspor Dortmund sollte im Stadion am Zoo gegen RWO der erste Saisonsieg her. Stattdessen setzte es vor 3.300 Zuschauerinnen und Zuschauern eine derbe 0:5-Niederlage. Nach den beiden frühen Treffern von Timur Mehmet Kesim (6./20.) war die Partie im Grunde entschieden, erst recht nach der gelb-roten Karte gegen Kevin Hagemann (41.), der mit dem Schiedsrichter gehadert hatte.

Seitdem ist viel passiert. Die Grundrichtung hat sich aber nicht verändert. Oberhausen erfüllt als Tabellenvierter mit sieben Punkten Rückstand auf den MSV Duisburg die Erwartungen vollauf, der WSV trotz der Nachverpflichtungen und des Trainerwechsels von René Klingbeil über Gaetano Manno nun zu Sebastian Tyrala noch nicht. Wozu Letztgenannter am wenigsten kann.

Mehrfach wollte der WSV in dieser Spielzeit schon „den Bock umstoßen“. Das gelang entweder erst gar nicht, oder aber er stand überaus robust und schnell wieder auf. Nun wollen die Rot-Blauen ein Zeichen im Pokal setzen. Allerdings gilt RWO, zumal daheim, als Favorit. Immerhin hat der WSV wieder weitere personelle Alternativen: Kapitän Niklas Dams befindet sich nach seiner verletzungsbedingten Auszeit voll im Training, die gegen Duisburg gesperrten Kevin Hagemann und Riccardo Grym sind ebenfalls wieder einsatzbereit. Allein Pedro Cejas (Prellung) könnte ausfallen.

Mit einem Sieg würde der WSV nicht nur etwas für das Selbstvertrauen tun, sondern auch Geld in die Kassen spülen. Im Halbfinale dürfte RW Essen warten, das am Samstag um 13:30 Uhr beim Oberligisten SV Sonsbeck antritt. Das Derby, das in Wuppertal stattfände, dürfte (im Frühjahr 2025) eine fünfstellige Zuschauerzahl garantieren. Im Wettbewerb, dessen Sieger sich für den DFB-Pokal qualifiziert, sind auch noch Duisburg (zu Gast beim Oberligisten Germania Ratingen) und der 1. FC Bocholt (beim Oberligisten SC Union Nettetal).

Zunächst einmal muss der WSV aber die schwierige Aufgabe in Oberhausen lösen. Und das vor einer bestimmt ordentlichen Kulisse. Zu den bisherigen sieben RWO-Heimspielen kamen im Schnitt 4.328 Fans ins Niederrheinstadion. Am 23. November geht es für den WSV dann beim Tabellendritten Sportfreunde Lotte wieder um Punkte.

Unterdessen hat der KFC Uerdingen angekündigt, Einspruch gegen das Urteil des Sportgerichts (die Rundschau berichtete) einzulegen, das die 1:2-Niederlage des WSV in einen 2:0-Sieg umgewandelt hat. Man werde „die Sachlage von einem erfahrenen Sportrechtler prüfen lassen“, so der Krefelder Vorstand, „um die Interessen des Vereins und seiner Fans zu wahren“. Worauf sich der Einspruch inhaltlich konkret beziehen soll, ließ der KFC noch offen.