Projekt „InnenBandStadt“ Ausstellung im Rathaus zeigt Ideen für die Talachse

Wuppertal · Nachdem die Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit hatten, in Aktionen und Projekten, den „Reallaboren“, im Sommer neue Ideen für eine aktive und attraktive Talachse auszuprobieren, kommen jetzt städteplanerische Ideen dazu. In einer Ausstellung zum „InnenBandStadt“ werden im Rathaus Barmen die Vorschläge der Planungsbüros vorgestellt.

Eines der Projekte ist der Pop-up-Park Alter Markt.

Foto: Achim Otto

Am Mittwoch (30. Oktober 2024) findet um 16 Uhr die offizielle Eröffnung der Ausstellung im Lichthof des Rathauses durch Stadtentwicklungsdezernent Gunnar Ohrndorf statt. Dazu wird ein geführter Rundgang durch die Ergebnisse angeboten. Die Ausstellung ist bis zum 8. November zu den Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen: montags bis mittwochs von 8 bis 17 Uhr, donnerstags bis 18 Uhr und freitags bis 15 Uhr.

Im Vorfeld hatten Bürgerinnen und Bürger bei der „InnenBandStad“t-Expo im Juni Gelegenheit, die planerischen Ideen der „Ideenfabrik“ der Planungsteams zu beurteilen.

Erstellt hatten die städtebaulichen Planungen die Büros MUST Städtebau, De Zwarte Hond (beide aus Köln) und „bjp bläser jansen und partner“ aus Dortmund. Sie hatten den Auftrag, sich stadtplanerisch mit Strukturwandel, Klimafolgenanpassung, Mobilität und Stadtbild auseinanderzusetzen.

Im Fokus stand dabei der Raum zwischen Alter Markt und der Kluse. Dabei waren Fragen wichtig wie: Welche Möglichkeiten sind denkbar, um die Wupper erlebbarer zu machen? Wie kann man künftig mit der Talachse umgehen? Wie könnte man die Übergänge von der Talachse zum Werth oder der Poststraße gestalten?

„Wir haben den Büros mit diesem Format einmal Freiraum zum Denken gegeben“, erläutert Rüdiger Bleck vom Ressort Stadtentwicklung und Städtebau: „Wir präsentieren keine fertigen und abgestimmte Lösungen. An vielen Stellen sind die Ergebnisse auch sicherlich nicht so ohne weiteres umsetzbar.“ Unter immer komplexer werdenden Rahmenbedingungen für Stadtplanung bedürfe es aber auch erstmal einer Zielvorstellung, wo hin es gehen könne, so der Ressortleiter.

Auch ohne eine konkrete Umsetzungsperspektive werden die Ergebnisse weiter genutzt. Als Teil der Strategieentwicklung dienen sie als Testentwürfe: Es geht auch darum, theoretische Handlungsansätze zu verorten und zu visualisieren. „Wenn wir diskutieren, wie wir die Wupper für die Menschen zugänglicher machen können oder an welcher Stelle wir der Wupper mehr Raum geben könnten, dann ist es sehr sinnvoll, diese Idee auch im Bild zu zeigen“, kann Rüdiger Bleck aus seinen Erfahrungen berichten.

Auch über die Strategie hinaus sollen die Ergebnisse nicht in der sprichwörtlichen Schublade landen. „Es gibt immer wieder Anlässe, bei denen wir eine Vorstellung brauchen, wie der Stadtraum umgestaltet werden kann“, berichtet Sven Macdonald. „Sei es ein privater Investor, der auf seinem Grundstück etwas machen will oder eine Planung der öffentlichen Hand, es immer gut eine Perspektive zeigen zu können.“

Auch Elberfelds Bezirksbürgermeister Thomas Kring findet es gut, Zukunftsbilder zu haben, wie sich die Stadt entwickeln kann: „Sonst ist es ja oft so, dass irgendein Fördertopf auftaucht und dann muss man auf die Schnelle was zaubern.“ Auf die Ergebnisse der Ideenfabriken könne die Stadt dann zurückgreifen. Besonders spannend findet Kring die Tatsache, dass alle drei Büros „eine Transformation der InnenBandStadt nur im Zusammenhang mit einer Transformation der B7 sehen“.

Als Bezirksbürgermeister für Elberfeld war er gemeinsam mit seinem Amtskollegen aus Barmen, Hans-Hermann Lücke, und dem Vorsitzenden des Bund deutscher Architekten Wuppertal, Holger Erke, Teil eines Expertenbeirats, der den Prozess begleitetet. Erke lobt die Ideenfabriken: „Es ist eine große Chance, dass hier einmal direkt von den Zukunftsthemen Klimaresilienz, 15-Minuten-Stadt und Nachhaltigkeit her gedacht wurde. Die Perspektiven, die aufgezeigt werden, sind eine wertvolle Referenz für künftige Planungsentscheidungen in Wuppertal."

Neben ihrer lokalen Sicht auf die Dinge haben auch weitere fachlichen Experten einen Blick von außen in den Prozess eingebracht. So haben Prof. Rolf Westerheide, Friedhelm Terfrüchte, Dr. Roland Busch und Alexander Reichert die Arbeiten der drei Büros auf den Umgang mit Städtebau, Grünflächen, Immobilienwirtschaft und Mobilität kritisch hinterfragt.

Die Ideenfabrik ist Teil des Projekts „InnenBandStadt“ aus dem Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Alle weiteren Infos zum Projekt gibt es online unter www.innenbandstadt.de