Untersuchungshaft 15-jähriger Wuppertaler soll Anschläge geplant haben

Wuppertal · Ein Jugendlicher aus Wuppertal ist in Untersuchungshaft genommen worden. Dem 15-Jährigen wird vorgeworfen, Anschläge auf jüdische Ziele geplant zu haben. Zuerst hatte der „SPIEGEL“ darüber berichtet.

Ein SEK nahm den Jugendlichen fest (Symbolbild).

Foto: Christoph Petersen

Der Haftbefehl war demnach von der Zentralstelle Terrorismusverfolgung Nordrhein-Westfalen beantragt worden, die der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf zugeordnet ist. Demnach gilt der 15-Jährige als so genannter „Gefährder“. Ermittelt wird wegen des „Verdachts der Verabredung zu einem Verbrechen“.

Laut „SPIEGEL“ gab es Hinweise, dass der Wuppertaler mit einem im Ausland lebenden Islamisten in Kontakt stand, der ihm Tipps für einen Anschlag gegeben habe. Im Fokus als mögliche Ziele standen demnach „Festivals oder jüdische Gemeinden“, heißt es. „Im sozialen Netzwerk TikTok soll der 15-Jährige zudem Videos gepostet haben, in denen Flaggen der Terrormiliz ,Islamischer Staat‘ zu sehen sind“, so das Nachrichtenmagazin.

Die Ermittlungen laufen offenbar bereits seit Ende August. „Das Gemeinsame Terrorismusabwehrzentrum von Bund und Ländern beschäftigte sich mit seinem Fall“, schreibt der „SPIEGEL“. Ein bevorstehender Anschlag wurde zumindest nicht ausgeschlossen. Der Jugendliche wurde im Rahmen eines SEK-Einsatzes unmittelbar vor der Gedenkveranstaltung am 1. September zur tödlichen Messerattacke auf das Stadtfest in Solingen präventiv verhaftet, musste aber anschließend am Nachmittag der auf freien Fuß gesetzt werden.

Die Ermittlungen wurden aber fortgesetzt, weil der Verdacht weiterhin im Raum stand. Deshalb nahmen Fachleute unter anderem das Smartphone des 15-Jährigen unter die Lupe – und stießen auf die Chat-Unterhaltung mit dem mutmaßlichen Islamisten. Er wurde am 9. September erneut festgenommen. Aus Sicht der Wuppertaler Amtsgerichts lagen genügend Beweise vor, die einen Untersuchungshaftbefehl rechtfertigten. Dieser wurde am 20. September erlassen.

Nach Angaben des „SPIEGEL“ hat sich der Anwalt des Jugendlichen noch nicht inhaltlich zu den Vorwürfen geäußert.

(jak)