Generalbundesanwalt und Polizei Solingen-Anschlag: Bild des Tatverdächtigen und Fragen
Solingen · Nach dem mutmaßlich islamistischen Mordanschlag am 23. August 2024 auf dem Stadtfest in Solingen bitten der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof und die Polizei Düsseldorf die Bevölkerung um Mithilfe.
Die Behörden haben am Freitag (6. September 2024) ein Plakat veröffentlicht und stellen dazu nun folgende Fragen: „Wer kann Angaben zur abgebildeten Person und deren Aufenthaltsorten in der Zeit vom 23. August bis 24. August 2024 machen? Wer kann Angaben zur Herkunft der abgebildeten Regenjacke machen?“ Hinweise nimmt die Polizei unter Tel. 0211 / 870 4084, in jeder Dienststelle und per E-Mail an hinweise-solingen@polizei.nrw.de entgegen.
Ein Tatverdächtiger wurde am 24. August festgenommen und sitzt seit dem 25. August in Untersuchungshaft. Dem 26 Jahre alten Syrer wird vorgeworfen, mit einem Messer gezielt drei Personen getötet und sechs Personen schwer verletzt zu haben. Der Mann, der abgeschoben werden sollte, ist demnach 1,75 Meter groß, hat schwarzes Haar und braune Augen und eine „hagere“ Figur.
Die Attacke fand vor einer Bühne im Bereich des Fronhofs statt. Der Tatverdächtige, der zunächst untertauchte, soll sich nach Angaben einer Zeugin kurz zuvor mit einem 15-Jährigen über seinen Plan unterhalten haben. Die Polizei rückte mit zahlreichen Kräften an und sperrte den Bereich ab. Die Besucherinnen und Besucher des Stadtfestes wurden gebeten, nach Hause zu gehen. Die eigentlich für drei Tage angesetzte Veranstaltung wurde abgebrochen.
Die ersten Maßnahmen waren zunächst aus dem Wuppertaler Polizeipräsidium gesteuert worden, dann übernahmen die Kolleginnen und Kollegen aus Düsseldorf als größere Behörde, Weil die Attacke als islamistischer Terroranschlag eingestuft wird, hat der Generalbundesanwalt die Ermittlungen übernommen. Drei Tage nach dem Anschlag war Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesinnenministerin Nancy Faeser nach Solingen gekommen. Zuvor waren NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und NRW-Innenminister Herbert Reil in der Stadt erschienen.
Unterdessen läuft seitdem bundesweit eine Diskussion zu den Themen Asyl, Abschiebungen und Migration. Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP berät sich dazu mit der CDU.