Angehörige zahlt Geld an Gerichtskasse Ermittlungen in Reisebüro – Arrestbeschluss aufgehoben

Solingen · Die Wuppertaler Staatsanwaltschaft hat den Arrestbeschluss gegen einen 50 Jahre alten Inhaber eines Reisebüros in Solingen, dem Betrug vorgeworfen, am Donnerstag (1. August 2024) aufgehoben. Die umfangreichen Ermittlungen laufen allerdings noch weiter.

Symbolbild.

Foto: Christoph Petersen

Nach Angaben der Behörde hatte zuvor eine Angehörige des Mannes 40.000 Euro bei der Gerichtskasse eingezahlt, um den Beschluss des Amtsgerichts Wuppertal abzulösen. „Die von hier aus zunächst gesperrten Konten und sichergestellten Sachwerte des Beschuldigten werden daher nunmehr freigegeben. Zeitgleich hat die Familie des Beschuldigten nach den Angaben des Verteidigers mit der Entschädigung der Geschädigten begonnen“, so Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert.

Und weiter: „Auch angesichts des hier hinterlegten Geldes ist nunmehr davon auszugehen, dass die Geschädigten voraussichtlich umfangreich entschädigt werden können.“ Der Beschuldigte kann in einem Prozess bei der Bemessung des Strafmaßes auf Paragraf 46a StGB setzen, der in einem solchen Fall eine erhebliche Strafmilderung vorsieht.

Laut Staatsanwaltschaft liegen gegen den Beschuldigten, der nicht festgenommen worden war, bislang 120 Anzeigen vor. Er soll spätestens seit Dezember 2023 Buchungen für Reisen entgegengenommen haben. Als die Kundinnen und Kunden dafür die entsprechenden Summen gezahlt hätten, habe der Mann die Reisen wieder storniert, ohne die Betroffenen darüber zu informieren, so der Vorwurf. Einigen sei dies erst an den Flughäfen mitgeteilt worden.

Die Polizei hatte am 25. Juli nach einem Gerichtsbeschluss Objekte in Solingen und Remscheid durchsucht. Seinerzeit wurden Vermögenswerte eingezogen und Konten gesperrt. Damals hatten sich bereits rund drei Dutzend Geschädigte gemeldet, der wirtschaftliche Schaden wurde auf 44.000 Euro geschätzt. „Für den Fall einer Verurteilung droht dem Beschuldigten eine Freiheitsstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren“, so Baumert Ende Juli.