Aus der Region Blaualgen auf der Sengbachtalsperre

Solingen · In der Sengbachtalsperre haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke Solingen in den vergangenen Tagen vermehrt eine so genannte Aufrahmung einer Algenpopulation im Bereich des Überlaufs festgestellt.

Die Algen sind deutlich zu erkennen.

Foto: Stadt Solingen

Diese sei „bisher nur in einem geringen Volumen vorhanden“. Die Stadtwerke sind nach eigenen Angaben „vorbereitet“ und geben Entwarnung. Michael Esser, verantwortlich für den Bereich Trinkwasser bei den Stadtwerken Solingen: „Die ausgezeichnete Qualität des Solinger Trinkwassers ist auch weiterhin sichergestellt, da das Wasserwerk Glüder seit einigen Jahren bereits mit einer Vorfiltration und einer Pulveraktivkohleanlage ausgerüstet ist, die die Alge schonend aus dem Wasser filtert.“

Schonende Filterung sei deshalb so wichtig, da die Algenkörper ansonsten platzen und damit Toxine freisetzen könnten. Bereits in der vergangenen Woche waren Proben zur Algenbestimmung genommen worden. „Nachdem nun davon ausgegangen werden muss, dass es sich tatsächlich um so genannte Akineten der Blaualge Dolichospermum lemmermannii handelt, wurden heute weitere Rohwasserproben an ein unabhängiges Labor überstellt, um auf Cyanotoxine zu testen“, so die Verwaltung.

Auch wenn die Ergebnisse erst in den kommenden Tagen erwartet werden, haben sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wasserwerks Glüder dazu entschieden, präventiv die kleinste Stufe der Beimischung von Pulveraktivkohle in Betrieb zu nehmen, die die Algentoxine bindet, um sie dann abfiltrieren zu können.

Die 2016 in Betrieb genommene Vorfiltierung wurde damals notwendig, weil 2013 in der Sengbachtalsperre erstmals die Burgunderblutalge – ein Cyanobakterium, das ebenfalls Toxine freisetzen kann – aufgetreten war. „Regelmäßige Wasserproben sowohl des Rohwassers, also des nicht aufbereiteten Wassers aus etwa 30 Metern Tiefe, als auch des Reinwassers stellen sicher, dass es zu keiner Verunreinigung des Trinkwassers kommt und eventuelle Veränderungen von Werten unmittelbar festgestellt und bewertet werden können“, erklärt die Stadt.

Die Wasserwerke Glüder beherbergen sechs Filterkessel, die die Vorfiltration organischer Schwebstoffe übernehmen. Zusätzlich stehen ein so genannter Verweilzeitbehälter und ein Pulveraktivkohle-Silo zur Verfügung. „Beide sind jetzt mit dem Auftreten der Blaualge relevant, wenngleich aktuell noch kein Grund besteht, alle Schutzmaßnahmen voll auszuschöpfen. Mit der neuen Vorfilterstufe und der Möglichkeit, Aktivkohle beizumischen, erreichen die Stadtwerke eine hervorragende Qualität in der Versorgungssicherheit für Solingen“, heißt es.