Aus der Region 50 Jahre Luftrettung – auch für Wuppertal

Lünen / Wuppertal · Seit 1974 ist Lünen die Heimat des Rettungshubschraubers ,,Christoph 8". Aus Anlass des 50. Jubiläums lud die ADAC Luftrettung für Samstag (24. August 2024) zum Tag der offenen Tür am St.-Marien-Hospital ein. Dort ist der fliegende „Gelbe Engel“ zuhause – und auch für Wuppertal zuständig.

Der Hubschrauber konnte ausgiebig besichtigt werden.

Der Hubschrauber konnte ausgiebig besichtigt werden.

Foto: Christoph Petersen

Zusammen mit den Partnern des ADAC konnten die Besucherinnen und Besucher die Luftrettung hautnah erleben. Neben dem ,,kleinen" gelben Hubschrauber kam auch die Bundeswehr mit dem leichten Unterstützungshubschrauber (LUH SAR) zu Besuch.

Die Station wurde 1974 ursprünglich vom Bundesministerium des Innern (BMI) gegründet und durch Einsatzkräfte des Bundesgrenzschutzes in der zivilen Luftrettung mit einer BO 105 geflogen. Zeitweise stellte die Bundeswehr mit der Bell-UH-1D als SAR den Betrieb in der Luftrettung sicher. Im Jahre 2005 übernahm die ADAC Luftrettung die Station in Lünen, dadurch kam es auch zu einem Generationswechsel bei dem Hubschrauber Typ EC 135 von Eurocopter wurde der Standort von Grund auf modernisiert. (Bilder)

Bilder: 50 Jahre Luftrettung in Lünen - auch für Wuppertal
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50 Jahre Luftrettung

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Foto: Christoph Petersen

„Christoph 8“ ist seitdem nicht mehr aus dem Rettungsdienst wegzudenken. Seit der Indienststellung 1974 starteten die Crews zu mehr als 50.000 Einsätzen. Die Rettungscrew besteht aus drei Personen. Der Pilot und der „Helicopter Emergency Medical Services Technical Crew Member“ (Hems TC), der den Piloten während des Fluges und den Notarzt während der Einsatzmaßnahmen unterstützt, werden so wie auch der Hubschrauber durch die ADAC Luftrettung gestellt. Das ärztliche Personal kommt vom St.-Marien-Hospital Lünen, beteiligte Fachdisziplin: Anästhesie.

Die Zahlen für die lebensrettende Einsätze sprechen für sich: Im Jahr 2022 flog die Crew zu 1.071 Einsätzen, einige davon in Wuppertal. Auch 2023 wurde der Hubschrauber 1.011 Mal alarmiert. Von Januar bis Juni 2024 absolvierte „Christoph 8“ schon 486 Einsätze. Besonders hervorzuheben ist, dass der Grund für die Alarmierungen zu 62 Prozent Unfälle sind, etwa Freizeit- und Sportunfälle, aber auch Verkehrsunfälle. Das sind im Gegensatz zum Bundesdurchschnitt, der bei 30 Prozent liegt, übermäßig viele.

Sehr zufrieden guckt Frédéric Bruder, der Geschäftsführer der ADAC Luftrettung, zurück und lobt die hohe Professionalität und das große Engagement der Crew in Lünen sowie die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Partnern von Krankenhaus, Rettungsdiensten, Feuerwehren und Polizeidienststellen sowie der Trägergemeinschaft Kreis Unna. „Wenn Patientinnen und Patienten aus der Luft notfallmedizinisch versorgt werden müssen, können sich die Menschen in der Region auch in Zukunft auf Christoph 8 verlassen. Wir sind da“, betont Bruder.

Clemens Galuschka (Geschäftsführer des St.-Marien-Hospitals): „Wir sind sehr stolz, dass unsere Anästhesistinnen und Anästhesisten bereits seit Jahrzehnten die ärztliche Besatzung des Rettungshubschraubers Christoph 8 stellen. Wir bedanken uns bei der ADAC Luftrettung für die erfolgreiche Zusammenarbeit der letzten Jahre und freuen uns auf die gemeinsame Zukunft.“

„Christoph 8“ fliegt von Sonnenaufgang (frühestens 7 Uhr) bis Sonnenuntergang zu Verletzten und Hilfebedürftigen. Insgesamt sind an der Station in Lünen 28 Teammitglieder im wechselnden Einsatz – 15 Notärztinnen und Notärzte des St. Marien Hospitals, drei Notfallsanitäter (TC HEMS) und zehn Pilotinnen und Piloten ud der ADAC Luftrettung. Die leitende Crew von „Christoph 8“ besteht aus Thomas Kade (Stationsleiter und leitender TC HEMS), Notarzt Dr. Stefan Unterbusch sowie dem leitendenden Piloten Gerrit Lohmeier.

Am Luftrettungsstandort in Lünen ist eine kleine, wendige EC 135 im Einsatz: Sie ist als schneller Notarztzubringer im urbanen Umfeld ideal für die Primärversorgung und den Transport von Menschen in Not geeignet. Bei Verkehrs- und Freizeitunfällen wird „Christoph 8“ besonders häufig alarmiert.

Der Einsatzradius liegt bei 50 bis 70 Kilometern, die Einsatzgeschwindigkeit bei rund 220 km/h. Die Maschine kann so 70 Kilometer in nur 20 Minuten Flugzeit zurücklegen. Bis nach Wuppertal braucht die Crew übrigens nur 15 Minuten, erklärte der leitende Pilot Gerrit Lohmeier. Mit Rückenwind sind sie sogar etwas schneller.

(red/cp)