Kürzungspläne der Bundesregierung Toys Company: „Gesellschaftlicher und sozialer Auftrag in Gefahr“

Wuppertal · Mit großer Besorgnis verfolgen die Projektleiter sowie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Wuppertaler „Toys Company“ die aktuellen Pläne der Bundesregierung, im Bundeshaushalt die Finanzmittel für die Jobcenter ein weiteres Mal zu kürzen.

Die „Toys Company“ macht Spielzeug wieder startklar – und gibt Menschen eine Perspektive.

Foto: Toys Company

„Die Einsparungen bedrohen den Betrieb der Toys Company, die mit finanzieller Unterstützung der Jobcenter in Wuppertal die gemeinnützige Beschäftigung und die Wiedereingliederung von Arbeitslosen ins Arbeitsleben fördert“, heißt es. Man sehe den „gesellschaftlichen und sozialen Auftrag in akuter Gefahr“, wenn die Jobcenter im kommenden Jahr Gelder für dieses und ähnliche Projekte kürzen müssen.

Die 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der „Toys Company“ bekommen im Rahmen einer so genannten Arbeitsgelegenheit (AGH) die Chance, nach längerer Arbeitslosigkeit wieder soziale Teilhabe und gesellschaftliche Anerkennung zu erfahren. Sie sammeln, reinigen, reparieren und überholen gebrauchtes Kinderspielzeug.

Das Projekt existiert in Wuppertal jetzt bereits seit 17 Jahren an zwei Standorten in Barmen und Vohwinkel. „Die Teilnehmenden der Toys Company gehen einer sinnstiftenden Tätigkeit nach: Sie schenken Kindern, Eltern, Familien und sozialen Einrichtungen spielend einfach Freude. Ebenso wichtig: Sie kämpfen sich nach langer Arbeitslosigkeit Tag für Tag zurück ins Arbeitsleben, erarbeiten sich Schritt für Schritt mehr Selbstbewusstsein und eröffnen so für sich neue Perspektiven. Wenn wir als Maßnahmenträger aufgrund der Finanzkürzungen diesen Auftrag nicht mehr wahrnehmen können, dann lassen wir die Schwachen hängen und im Stich“, erklärt Projektleiterin Anja Rillke.

Und weiter: „Wir rauben den Leuten die Chance, gesellschaftlich etwas zurückzugeben. Unser dringender Appell daher an die Entscheidungsträger in der Bundesregierung: Verzichten Sie auf die geplanten Einsparungen und geben Sie uns weiterhin die Mittel in die Hand, den gesellschaftlichen und sozialen Herausforderungen in unserer Stadt gewachsen zu sein.“

Die „Toys Company“ sieht sich nach eigenen Angaben auch in der Pflicht der Wuppertaler Kinder und Familien: „Genug Eltern haben in Wuppertal kein Geld, um ihren Kindern Spielsachen zu kaufen. Stichwort Kinderarmut: Da ist es der Toys Company eine Herzensangelegenheit, die Familien tatkräftig zu unterstützen und die Lebensqualität der Kinder zu erhöhen. Nicht zuletzt geht es auch um Nachhaltigkeit: Berge von Spielsachen landen dank der Toys Company nicht im Müll, sondern bekommen in den Kinderzimmern oder in den sozialen Einrichtungen ein zweites Leben geschenkt.“