Leserbrief „Jeder öffentliche Parkplatz sollte kostenpflichtig sein“

Wuppertal · Betr.: Parksituation in Wuppertal

Parken im Quartier – bislang ein ungelöstes Problem.

Foto: C. Wolter

In der letzten Rundschau gab es mehrere Leserbriefe und einen Artikel zur Parksituation in Wuppertal. Da möchte ich gerne einmal die Frage in den Raum stellen, mit welcher Berechtigung es überhaupt kostenfreie Parkplätze in Wohngebieten gibt? Warum sollte die Allgemeinheit dafür zahlen, dass jemand seinen Wagen abstellen kann?

Das Argument, dass Autofahrer Steuern zahlen, lasse ich dabei nicht gelten. Die Einnahmen aus Kfz- und Kraftstoffsteuern decken bei Weitem nicht die Kosten, die für den Erhalt und Bau von Straßen nötig sind.

Ich lebe in einem Wohngebiet mit lauter Einfamilienhäusern mit Einfahrten und Garagen, die für alles Mögliche genutzt werden – außer zum Parken. Stattdessen werden Pkw, Anhänger, Wohnwagen und Wohnmobile am Straßenrand abgestellt. Da die Parkplätze dort nicht ausreichen, werden auch die Kurven und Gehwege wild zugeparkt. Die kostenpflichtigen Tiefgaragen und Stellplätze in der Nähe stehen dagegen leer.

Das passt auch zum Artikel über das Parken in der Nordstadt. So weit ich weiß, steht am Karlsplatz ein großes Parkhaus mit ausreichend Platz. Da muss man dann halt mal ein paar Schritte laufen.

Ich finde, jeder öffentliche Parkplatz sollte kostenpflichtig sein. Dafür braucht es keine Parkscheinautomaten, das könnte man wie bei der Bahn mit Einzel-, Tages-, Monats- und Jahrestickets lösen, die über eine App oder im Internet erworben werden können.

Was glauben Sie, wie schnell die Menschen in ihren Garagen und Einfahrten parken würden, wenn es keine kostenfreien Parkplätze mehr gibt? Und der ein oder andere würde vielleicht sogar auf sein Auto verzichten, wenn dies nicht mehr den ganzen Tag kostenlos abgestellt werden kann.

In Japan muss man übrigens einen Stellplatz nachweisen, um ein Fahrzeug zulassen zu dürfen.

Frank Claudy

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