Eine Bundesgartenschau ist grundsätzlich eine gute Sache, aber wie sie 2031 in Wuppertal stattfinden wird, nicht. Fakt ist: Viele Bürger zeigen beim Thema freundliches Desinteresse, vielleicht, weil die Schau noch weit weg ist, vielleicht wegen mangelnder Informationen. Ob die zahlreichen Wünsche der Bürgervereine und Bezirksvertretungen von denjenigen, die die Veranstaltung, natürlich uneigennützig, haben wollen, umgesetzt werden, sei dahingestellt.
Aber bei den Werbeterminen waren sie erfinderisch, doch vielen Menschen, die für die Durchführung der Veranstaltung stimmten, scheint nun zu dämmern, was in den folgenden Jahren hier auf uns zukommen wird – wie im gesamten Land, so passt es in Wuppertal an vielen Ecken und Enden immer weniger, und es wird nicht besser werden. Da gibt es nichts schönzureden.
Die Akzeptanz der inzwischen geschrumpften Schau (weniger Fläche, aber als Entschädigung teurer) wäre zweifellos gegeben, wenn man auf die überflüssige, nutzlose und sinnfreie Seilbahn und Hängebrücke verzichtete. Umwelt würde für sie nicht vernichtet werden (aber: Wen interessiert die eigentlich – sind ja nur Bäume, die wegkommen – die Stadtwerke begrünen ja gottlob die Dächer der Wartehäuschen!), jede Menge Geld, das anderweitig, jedoch wohlüberlegt, ausgegeben werden könnte, würde gespart werden, und das immer weniger werdende städtische Personal könnte tatsächlich wieder praktisch für die Bürger arbeiten. Das ist jedoch wohl zu simpel und nicht spektakulär genug. Mit hoher Wahrscheinlichkeit würde mancher Kritiker dann sagen: BUGA so? Gerne! Ich mach‘ mit!
Beim Thema „Seilbahn und Parkhaus“ stellt sich die Frage, warum, obwohl noch kein Investor in Sicht ist (oder werden die üblichen „guten Gespräche“ geführt?) schon heftig ohne einen verfügbaren geplant wird. Was ist, wenn tatsächlich jemand auf die Wünsche der Stadt eingehen will, aber es wagt, eigene Ideen zu haben?
Schließlich: Das „umfassende Mobilitäts- und Verkehrskonzept", das natürlich wieder von einer auswärtigen Firma erstellt werden wird (kann man hier nichts mehr selbst machen?), wird vermutlich in akribischer Kleinarbeit herausfinden, daß die Parksituation „herausfordernd“ werden wird. Da könnte man die Menschen im Westen der Stadt direkt fragen!
Ob sich die Besucher in sechs Jahren dem Wunsch der Planer, mit der Bahn und nicht unbedingt mit dem Auto (umweltfreundlich) nach Wuppertal zu kommen, auf dass die Verkehrsbelastung wird gering gehalten werden können, fügen werden? Wer das glaubt, glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten.
Frank Khan
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