Herzlichen Dank den beiden Leserbriefschreibern Herrn Schnickmann und Frau Zimmermann zum Thema „Fachkräftemangel“. Sie bringen das Problem auf den Punkt, auch wir beschäftigen einen aus einer Maßnahme gekommenen Nigerianer, der zwei Kinder mit deutscher Staatsbürgerschaft hat. Er spricht fließend deutsch, hat sich arbeitsmäßig absolut qualifiziert, ist gut integriert.
Es werden willkürlich Termine während der Arbeitszeit gelegt, klare Aussagen vermieden, er wird völlig unnötig hingehalten, weil alle erforderlichen Dokumente vorliegen. Er wurde 2023 selbst vom Amt angeschrieben, er könne die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen. Die Kosten, die eine Einbürgerung verursacht, musste und hat er bereits selber getragen.
Jetzt im Februar wurde er dann auch mal angeschrieben, sein Antrag sei eingegangen und die Bearbeitung würde viel Zeit in Anspruch nehmen! Wobei ja im Vorlauf schon zwei Jahre vergangen sind.
Ähnliches trifft meines Wissens nach auch hoch qualifizierte Ärzte aus dem Irak und der Ukraine, die sämtliche Unterlagen in beglaubigter Übersetzung vorliegen haben, soweit sie nicht sowie auf Deutsch ausgestellt sind, die aber nicht beschäftigt werden dürfen, weil eben irgendwo der letzte Schritt fehlt und das auch seit Monaten.
Warum kann man nicht für solche Fälle, wie auch an manchen Flughäfen, eine „Fast Lane“, also Überholspur schaffen, damit diese Kräfte schnellstens dem dringend auf sie wartenden Arbeitsmarkt zugeführt werden können. Warum lässt man sie in der Schlange versauern?
Das ist menschlich bitter, stellt unsere Sozialsysteme weiter unter Belastung und ergibt einfach keinen Sinn. Integration sieht anders aus.
Michael Bürgener
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