Leserbrief „Ist das Unfähigkeit?“
Wuppertal · Betr.: Sperrungen Schönebecker Straße und Loher Brücke
Am Montag ist ein Schwertransport durch die Humboldtstraße gefahren, und ich meine nicht nur ein schwer beladenes Fahrzeug, nein, zwei riesige LKWs mit Begleitfahrzeugen „Schwertransport“ vor und hinter den beiden LKWs.
Man liest ja auch immer wieder von Anwohnern, die sich beschweren, die offizielle Wege einschlagen, sich bei Behörden melden und Anträge stellen, aber bei Stadt, Polizei und allen anderen Behörden wird immer nur auf andere Verwiesen und sich ahnungslos oder nicht zuständig gegeben.
Seit dem 5. Februar ist die Schönebecker Straße jetzt gesperrt, also bereits mehr als vier Monate. Warum? Weil ein Privatgebäude einsturzgefährdet ist. Wurde bisher etwas an dem Gebäude gemacht? Nein, es steht jetzt seit vier Monaten unverändert da. Hat die Stadt etwas erreicht? Nein. Ist das Unfähigkeit? Oder wird es einfach hingenommen und ignoriert, dass an dem Gebäude nichts gemacht wird? Die Sperrung der Straße und die Umleitungen und Änderungen der Verkehrsführung wurde innerhalb weniger Tage organisiert und umgesetzt.
Seit dem 6. Mai kommt die Sperrung der Loher Brücke hinzu, daraus resultierend wurde innerhalb von wenigen Tagen eine Busfähige Umleitung organisiert. Es wurden zahlreiche Parkplätze in der Heusnerstraße, der Humboldtstraße und der Esmarchstraße gesperrt. Nicht mit provisorischen Schildern mit Gummifuß, nein die Schilder wurden betoniert!
Es wurde also da schon davon ausgegangen, dass die Umleitung durch die drei Straßen für die Busse nicht nur für wenige Tage oder Wochen bestehen bleiben würde, sondern mindestens mehrere Monate dauern würde. Wurde still und heimlich akzeptiert, dass das Gebäude in der Schönebecker Straße monatelang in keinen akzeptablen Zustand versetzt werden würde? Denn für wenige Wochen muss ich ja keine Schilder einbetonieren.
Und was ist mit den Anwohnern? Weniger Parkmöglichkeiten, mehr Verkehr, Tempo 30 ist nur noch ein Gerücht, immer wieder ignorieren Fahrzeuge die neue Richtung der Einbahnstraße, was die ersten Tage noch verständlich war, geht jetzt seit über vier Monaten so und führt Tag und Nacht zu Hupkonzerten, von den Fahrern, die richtig fahren, was es für die Anwohner auch nicht erträglicher macht.
Aber wenn man in der Lage ist, innerhalb weniger Tage Schilder betonieren zu lassen, das Ordnungsamt einen Tag mit vier Fahrzeugen die Busroute frei macht, zusätzliche Dienstleister eingebunden werden, die die Leute von den Parkplätzen verweisen, „man könne ja mal einen Spaziergang vom Parkplatz nach Hause machen“, die Polizei zwei Tage die Einhaltung der Einbahnstraße kontrolliert, warum ist man dann nicht in der Lage kurzfristig die Einhaltung der Umleitung zu kontrollieren? Und die Polizei kann genau das machen und auch sehr hart kontrollieren, ob wirklich ein Anliegen vorliegt, oder nicht.
Warum kann man keinen „Blitzer-Anhänger“ aufstellen um die Einhaltung des Tempolimits sicher zu stellen, warum kann man keine Anwohnerparkzonen einrichten, um die Anwohner zumindest ein bisschen zu entlasten? Weil man unfähig ist? Oder weil man die Bedürfnisse der Bürger einfach ignoriert? Seit Mitte Februar wurde nicht ein Handschlag für die Anwohner getan, nicht von der Stadt, nicht von der Polizei, nicht vom Ordnungsamt.
Und jetzt fährt ein Schwertransport durch die Heusnerstraße, Humboldtstraße und die Esmarchstraße? Ein Transport, der eine genehmigte Route benötigt! Wer hat diese Route genehmigt? Und warum? Unfähigkeit? Oder hat der Transport seine Vorgaben einfach ignoriert? Wer hat die Einhaltung kontrolliert? Was es auch ist, hier werden die Bürger ignoriert und offensichtlich ist niemand bei den Behörden fähig, an dieser Lage etwas zu verbessern.
Für die Anwohner ist es einfach traurig, dass es scheinbar niemanden interessiert und sich niemand fähig sieht, etwas zu tun. Scheinbar sind hier einfach zu wenig Anwohner mit dem Oberbürgermeister befreundet, sonst würde wohl deutlich mehr und deutlich schneller getan. Da darf man sich nicht wundern, wenn die Leute an der Politik zweifeln.
Sven Schröder
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