Nach Toreschluss – die Wochenendsatire Heute mal ein Äksperimend

Wuppertal · Grundschüler in NRW machen zu viele Rechtschreibfehler. Deshalb hat die Landesregierung beschlossen, dass sie künftig einen Pflichtwortschatz von 533 Wörtern verbindlich richtig schreiben können müssen. Damit hätten sie dann schon einen deutlich größeren Wortschatz bei der Hand als die meisten Fußballprofis bei den Interviews nach Spielende.

Roderich Trapp.

Foto: Wuppertaler Rundschau/Max Höllwarth

Die schwarz-gelbe Koalition in Düsseldorf wendet sich damit gegen die offensichtlich nicht durchgehend erfolgreiche Idee des Schreibens nach Gehör, mit denen I-Dötzchen das Lernen kinderleicht gemacht werden sollte. Es hat uns zwar lustige Sätze wie „Mein Fata schpilt Saksofon in einer Rokbent“, aber am Ende auch immer mehr Menschen beschert, die ganze Sätze nur noch beim Tennis zustande bringen.

Ich persönlich habe ja sogar schon länger den Eindruck, dass die meisten Menschen Orthographie inzwischen für eine medizinische Fachrichtung halten, die sich wahrscheinlich irgendwie mit Knochen beschäftigt. Als kleines Zeichen des Protestes gegen dieses Phänomen schreibe ich ab der nächsten Zeile auch nach Gehör.

Mal kuken, wo uns das hinfürt. Das Ergepnis dieses Äksperimends kan ich vileichd sogar mit der Bundeskandslerin diskutirn. Die komt ja balt zur Junioruni an den Lo. Unt da mus es ja dan auch nichd imer nur um komplekse Füsik gen, sondern man könte doch auch übo richtich schreiben reden. Das währe kul fon ir. Es isd nur blöt, das man als Prässe Frau Märkel bei dem Behsuch gar keine Fragen stelen darf, deshalp wirt das wol niks.

Op ich dan trozdehm hinfare, weis ich noch nichd. Eigentlich könte ich da auch gut Schport machen in meinem neuen Fusbaltriko vom Wupotala Esvau. Die gipt es zurzeid besonders bilich, weil der Klup kein Gelt mer hat. Unt dan war beim lädsden Schbül gegen Dochtmunt auch noch Gäwiter unt es muste apgebrochen werden. Hofendlich komen die finanziäl übehaubt noch übo den Soma.

Där Soma wirt übrigänz wider so wam wie där lätste. Das haben Mätrologön proknostizird. Also wider gans lang firzich Grat unt gahr kain Niderschlach. Das ist schlächd für die Flandsen, aber gud für die Strantbähder. Da kan man dan auch bäsdens in den Zo gen unt Äläfantönbebi Gus ankuken. Der ist ja änorm putsich. Auf der Hompetsch der Wupotala Runtschau gipt es ein Wideo, wie Gus sein erstes Bat nimt – einfach süs, den hap ich lihp. Tirfilme gehen im Internät ja sowiso imer kras ap. Vor alem di mit Katsön oder einem Hunt ...

O, jets fert grade unter meinem Fänsta die Foirwer vorbei. Da mus ich mir die Orn zuhalten, so laud isd das Tatütata. Bestimt bränt es in der Schtat. Hofendlich isd es nichd so schlim wi in Noträdam. Ich hap mir die Bildä aus Pahris auf Instgräm unt im Färnsen angäkukt, das sa ja vol verherent aus wie die Kirche da in Flamen stant.

Apropo verherent: So füle ich mich auch grade beim der Produxion dieses Täkstes. Ich bin gans schön fro, das er lanksam zuände isd. Viel mer dafon häte ich nichd geschafd. Also ap damid zur Lererin. Sie runtseld die Stirn, lisd in aufmärksam durch, tädscheld mir dan das Haubt und sacht voler Überzoigung mit fiel Werme in der Stimä: „Null Fehler, Trapp. Setzen – Eins!“

Bis die Tage!