Fußball: WSV-Kapitän brennt auf seine Rückkehr Manno: "Pokalfinale ein realistisches Ziel"

Wuppertal · Es war der 24. März 2016. Beim Auswärtssieg in Oberhausen brach sich Gaetano Manno nach einem Zweikampf mit dem gegnerischen Torwart das Wadenbein. Das Saisonaus schien beschlossene Sache. Inzwischen geht der Kapitän des Fußball-Oberligisten Wuppertaler SV aber davon aus, im Niederrhein-Pokalfinale am 28. Mai bei RW Essen auflaufen zu können.

So hoffen die WSV-Fans Gaetano Manno noch in dieser Saison zu sehen.

Foto: Dirk Freund

"Das ist ein sehr realistisches Ziel", glaubt der 33-Jährige. "Darauf habe ich Bock und tue alles dafür." Der Spezialschuh, der den Fuß ruhig stellte, ist inzwischen ab. "Man geht davon aus, dass der Bruch nach sechs Wochen komplett verheilt ist. Also dauert es noch eine Woche." Untätig ist Manno natürlich trotzdem nicht. Regelmäßig besucht er das Fitnessstudio. Danach steigt er ins Lauftraining ein — um spätestens zehn Tage vor dem Spiel auch an den Mannschaftsübungen teilnehmen zu können.

Dass das Team trotz seiner Ausfalls die Tabellenspitze verteidigt bzw. die Führung ausgebaut hat, freut ihn ungemein: "Was die Jungs geleistet haben, das war top! Nach der Niederlage gegen den SC Düsseldorf-West kamen schon kurz Gedanken auf, ob wir nicht doch ins Straucheln geraten. Aber sie haben es prima gemacht. Für mich ist es schlimm, von außen zusehen zu müssen — gerade in so engen Spielen wie gegen Oberhausen oder der Partie gegen Hiesfeld."

Die Chance, tatsächlich in den DFB-Pokal einzuziehen, schätzt Manno auf "40:60" ein: "Wir sind nicht der Favorit. Essen hat eine gute Mannschaft, man darf sie nicht nur am Tabellenstand messen. Und unser 2:2 im Januar war nicht aussagekräftig, es war ein Testspiel. Wir werden uns jedenfalls keineswegs verstecken und alles reinwerfen, was wir haben. Wer weiß: Vielleicht gibt es ja wieder Verlängerung und Elfmeterschießen."

Dass in Essen gekickt wird, findet nicht seine Zustimmung: "Nach dem Sieg gegen RWO war mein erster Gedanke — geil, als klassentiefere Mannschaft haben wir ein Heimspiel im Zoo-Stadion. Das wäre ein Vorteil gewesen. Aber uns werden viele Tausend Fans begleiten. Und die Essener Zuschauer werden schnell ungeduldig, wenn es nach 20 Minuten mal nicht läuft."

Auf die kommende Saison freut sich Manno bereits: "Allerdings steht der Aufstieg noch nicht ganz fest, auch wenn ich zu 99 Prozent davon ausgehe. Doch das restliche Prozent müssen wir auch erst noch holen." In Liga vier werde es deutlich schwieriger: "Dort sind die gegnerischen Spieler alle fitter, mindestens zehn Vereine trainieren unter Profibedingungen. In der Oberliga haben wir viele Matches über unsere Kondition gewonnen. Aber wir haben ja gesehen, dass wir vieles als Team bewirken können."

Sagt es und konzentriert sich erst einmal wieder auf die laufende Spielzeit. "Vielleicht kann ich auch schon vorher wieder spielen, aber wir werden nichts überstürzen …"