Fußball-Regionalliga: Sonntag bei RWE WSV: 250 Liter Freibier als zusätzliche Derby-Motivation
Wuppertal · Wenn es überhaupt noch an Motivation mangelt, wollen die „Wuppertaler Patrioten“ dafür sorgen. 250 Liter Freibier lobt der Fanclub des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV dafür aus, falls die Mannschaft am Sonntag (23. Januar 2022) das Spitzenspiel bei Rot-Weiß Essen (14 Uhr) gewinnt.
Die Aktion (“Ihr schenkt uns den Sieg, und wir geben einen aus“) aber wäre auch so nicht notwendig gewesen. „Ein Derby macht immer Spaß, auch vor leider nicht voller Hafenstraße“, sagt Trainer Björn Mehnert. Das Kribbeln nehme immer mehr zu: „Es macht einfach Bock, es ist ein Spiel zweier Top-Regionalliga-Mannschaften.“
Dass bei RWE die Vorbereitung nicht ganz rund lief (das geplante Trainingslager in Belek musste wegen einiger Corona-Fälle abgesagt werden, Kapitän Dennis Grote wurde als Kapitän abgesetzt, Marco Kehl-Gomez ist zum Oberligisten SGV Freiburg gewechselt), ist für Stephan Küsters, den Sportlichen Leiter des WSV, kein Thema: „Ich kann nicht beurteilen, ob es bei RWE Unruhe gibt. Der Kader hat jedenfalls eine Top-Qualität. Entscheidend ist, dass wir uns auf uns fokussieren. Es wird mal wieder Zeit, dass wir im Derby hallo sagen. Es ist ein Highlight-Spiel. Ich freue mich darauf, es herrscht immer eine gute Atmosphäre.“ Auch wenn diesmal nur 750 Fans (keine des WSV) anwesend sein dürfen.
Die Booster-Impfungen am Montag haben die betreffenden Spieler nach Angaben von Trainer Mehnert gut weggesteckt. Momentan gebe es zwei bzw. drei Akteure mit Grippesymptomen. „Da werden wir bis Sonntag abwarten. Aber auch wir haben einen Top-Kader, da mache ich mir keine Sorgen. Am Ende werden wir mit den elf Leuten beginnen, bei denen wir die Überzeugung haben, an der Hafenstraße zu gewinnen. Ein Grundgerüst hast du als Trainer ja immer.“ Noch gebe es zwei Trainingstage. Die Vergabe der letzten „ein oder zwei“ offenen Positionen hingen von den Eindrücken ab.
Natürlich sei der wechselwillige Dennis Grote bei RWE ein wichtiger Spieler gewesen, der nun nicht mehr zum Kader gehöre. „Das verändert schon das Gebilde einer Mannschaft. Aber sie hat weiter jede Menge Qualität. Wir haben genügend Infos gesammelt, auch in Gesprächen mit dem Mannschaftsrat und dem Kapitän (Felix Backszat spielte vergangene Saison bei RWE, Anm. der Red.)“, sagt Mehnert, der noch einmal das Trainingslager in Belek lobte; „Es waren optimale Bedingungen. Für uns war es ein Mehrwert, zumal wir die Mannschaft 24 Stunden um uns hatten.“
Nun gehe es vor allem um eins: „Wir werden uns nicht verstecken und von der ersten bis zur letzten Minute auf den Punkt da sein.“ Allerdings nicht auf die Art und Weise, die ein ehemaliger Trainer von Mehnert angewendet hat: „Er hat in der Kabine einen Knallkörper gezündet. Da werde ich mir etwas anderes einfallen lassen …“
Sportchef Küsters bestätigte indes noch einmal, dass der WSV – bleibe die tabellarische Situation wie jetzt – den Drittliga-Antrag stellen werde: „Es sind ja noch einige Spiele bis dahin, aber so ist es geplant. Und wir gehen vom Positiven aus.“
Für Björn Mehnert ein gutes Omen: „Ich habe es schon geschafft, an der Hafenstraße zu gewinnen – als Spieler und als Trainer, unter anderem mit Wiedenbrück.“ Gelingt es ihm auch diesmal (zuletzt siegte RWE gegen den WSV vier Mal in Folge, die Partie im Mai 2020 wurde wegen Corona abgesagt, der letzte WSV-Erfolg in Essen datiert aus dem August 2017), ist jedenfalls der Biervorrat für die kommenden Wochen gesichert …