Fußball-Regionalliga: Sonntag bei RWE WSV: Backszat freut sich über „Idealkonstellation“
Wuppertal · Im Sommer 2021 wechselte Felix Backszat von Rot-Weiß Essen zum Ligakonkurrenten Wuppertaler SV – und wurde von Trainer Björn Mehnert umgehend zum Kapitän ernannt. Eine Rolle, die der 32-Jährige bislang auf und neben dem Platz überzeugend ausfüllt. Am Sonntag (23. Januar 2022) um 14 Uhr führt Backszat den Tabellenzweiten aus dem Bergischen Land beim Spitzenspiel aufs Feld – an der Essener Hafenstraße.
Hand aufs Herz – hätte der gebürtige Werner, der in seiner Jugend für den TuS Westfalia Wethmar, BW Alstedde und die Hammer SpVg auflief, damit gerechnet, dass der WSV zum Auftakt der Restrunde als direkter Verfolger des Ligaersten ins Ruhrgebiet reist? „Wir haben uns im Sommer mit Prognosen bewusst zurückgehalten. Nachdem der Verein bereits in der Winterpause 2020/21 an einigen Stellschrauben gedreht hatte, sind zur neuen Saison noch einige Transfers hinzugekommen. Man hat zwar früh gemerkt, dass es passt. Aber diese Platzierung konnte man wirklich nicht erwarten“, blickt er zurück.
Allerdings, gibt der Mittelfeldspieler zu bedenken, sei das tabellarische Resultat „kein Glück oder Zufall, wir hatten auch nicht viel Spielglück – das haben wir uns alles erarbeitet“. Hinzu komme ein „unfassbar guter Zusammenhalt, wir sind ein eingeschworener Haufen. Und das ist keine Floskel.“ Wenn sich zum Spaß der Erfolg geselle, sei das „die Idealkonstellation“. Nun gelte es, sich weiter zu verbessern und den Weg zu bestätigen.
Nachdem die vergangene Saison in Essen für ihn persönlich nicht so gut verlief, sei er nun froh, „dass ich mich beim WSV so einbringen kann“. Seine bisherige Bilanz: 20 Ligapartien, der DFB-Pokal-Auftritt gegen den VfL Bochum und ein Einsatz im Niederrheinpokal, dazu fünf Tore. „Nicht schlecht, aber ausbaufähig“, schmunzelt Backszat, der zuvor bei RWE, Viktoria Köln, in Rödinghausen und RW Ahlen unter Vertrag stand.
Auf das Spiel in Essen freue sich die Mannschaft sehr. „Wir sind gut drauf und sehr motiviert“, so der WSV-Kapitän. Zumal die Bedingungen im Trainingslager in Belek (Türkei) bestens gewesen seien. „Natürlich haben wir uns im Vorfeld auch Gedanken gemacht. Aber der Platz, das Hotel, das Essen, alles war rundum gelungen. Das Gesamtpaket war top.“ Und der Einsatz direkt so wie vor der Winterpause.
Dass am Sonntag nur 750 RWE-Fans dabei sein können, sei wohl „weder ein Vor- noch ein Nachteil“. In der Tat: Eine große Kulisse kann selbstverständlich beflügeln, bei nicht genehmem Spielverlauf aber auch enormen Druck erzeugen. Außerdem wären auch zahlreiche WSV-Fans mitgereist. Gibt es Revanchegelüste wegen der 0:1-Niederlage im Hinspiel, übrigens der der einzigen des WSV im bisherigen Saisonverlauf? „Nein, da haben wir zu Recht verloren, der Gegner hat an diesem Tag einfach mehr investiert. Aber die Erkenntnisse daraus waren ein wichtiger Entwicklungsschritt.“
Ist die Partie ein Schlüsselspiel? „Nein, sie kann vielleicht eine Richtung angeben. Aber die Restrunde beginnt gerade erst, es sind noch viele Spiele.“ Zudem muss RWE direkt am 29. Januar bei Fortuna Köln im Südstadion antreten, der WSV kurz danach am 11. Februar. Außerdem sei die Konstellation an der Spitze, wo sich auch noch Preußen Münster und RW Oberhausen tummeln, insgesamt sehr eng.
„Aber natürlich ist es wichtig, gut aus den Startlöchern zu kommen“, weiß Backszat. Dazu will er an alter Wirkungsstätte beitragen.