Fußball-Regionalliga: 3:0 (2:0) in Wegberg-Beeck WSV erobert die Tabellenspitze

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat die Hinrunde mit einem weiteren Sieg abgeschlossen. Beim FC Wegberg-Beeck gewann die Mannschaft um Kapitän Felix Backszat am Samstagnachmittag (4. Dezember 2021) vor 420 Fans verdient mit 3:0 (2:0).

Der artistische Jubel nach dem Treffer zum 2:0 für den WSV.

Foto: Dirk Freund

Trainer Björn Mehnert musste im Vergleich zur Partie gegen Lotte (2:1) umstellen. Moritz Montag, Kingsley Sarpei (angeschlagen) und Saric (gesperrt) waren nicht dabei, dafür rückten Jannis Kübler, Philipp Hanke und Roman Prokoph in die Startformation.

Die ersten beiden Chancen hatte der Gastgeber: Doch erst blockte Durim Berisha den Schuss von Shpend Hasani (1.), dann zielte dieser über das WSV-Tor (2.). Die Gäste taten sich auf dem engen Platz zunächst etwas schwer. Die erste ordentliche Chance bot sich Durim Berisha, der aber frei vor dem gegnerischen Kasten den Ball nicht präzise genug verarbeiten konnte (12.). Immerhin hatten die Bergischen die Partie nun besser im Griff. (Bilder:)

Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV setzt Höhenflug fort
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WSV setzt Höhenflug fort

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Die Rot-Blauen agierten fortan konzentriert und versuchten mit zahlreichen Flanken, das Wegberger Bollwerk auszuhebeln. Topchancen ergaben sich auf dem holperigen Rasen jedoch zunächst nicht. Der WSV behielt die Ruhe. Erst fischte Torwart Stefan Zabel einen Kopfball von Roman Prokoph gerade noch aus der Ecke. Danach war es soweit: Die Ecke von Kevin Rodrigues Pires verwertete Marco Königs per Kopf zur WSV-Führung – 0:1 (31.). Zwei Minuten später wehrte Patzler einen Schuss von Hasani ab (33.). Einen Freistoß von Maik Kühnel, mit Kevin Weggen und Tom Meurer einer der drei Ex-WSVer im Team der Wegberger, hielt Patzler ohne Probleme (36.).

Der WSV lag verdient vorn und baute die Führung vor der Pause noch aus. Mit links zirkelte Rodrigues Pires einen Freistoß aus rund 22 Metern wie aus dem Lehrbuch rechts oben in den Winkel – 0:2 (43.). Es war ein guter Auftritt des WSV in den ersten Halbzeit, die pünktlich zu Ende ging.

Mehnert wechselte zunächst nicht, sein Team behielt die Kontrolle über die Partie. Kapitän Felix Backszat verpasste das 3:0 nur um Zentimeter (49.). Wegberg bemühte sich, doch die Gäste standen hinten sicher. Roman Prokoph brachte den Ball im Tor unter, stand beim Pass von Jannick Kübler allerdings klar im Abseits. In der 76. Minute kam Phillip Aboagye für Prokoph. Und der hatte direkt eine gute Chance nach einer Flanke von Hanke. Der Kopfball ging nur knapp über die Latte.

Auch Rodrigues Pires hätte nachlegen können, seine Volleyabnahme entschärfte Zabel (83.). Dann die Entscheidung: Der umsichtige Niklas Heidemann bediente Aboagye, der sich die Chance am langen Pfosten nicht entgehen ließ – 0:3 (84.). Niklas Fensky ersetzte an alter Wirkungsstätte Jannis Kübler (87.), Xhuljo Tabaku und Moritz Montag liefen für Königs und Hanke auf (88.). Der WSV fuhr den nächsten Erfolg ein.

Björn Mehnert (WSV-Trainer): „Mark (Zeh, Anm. der Red.) hat sich was überlegt und wollte uns mit einer Dreierkette überraschen. Wir wussten, dass es eklig wird auf tiefem Platz. Der Gegner wollte tief stehen. In den ersten Minuten hatten wir Glück, da können sie einen machen. Danach waren Standards der Dosenöffner. Wir haben es nach der Pause gut runtergespielt und Wegberg vom Tor weggehalten. Dann haben wir den Sack zugemacht. Wir schauen von Spiel zu Spiel.“

Mark Zeh (Trainer Wegberg): „Wir wollten überraschen mit der Dreierkette. Dann musst du aber treffen, das haben wir nicht geschafft. Vor den Standards haben wir gewarnt. Wir bekommen mit dem 0:2 das Gegentor, das das Spiel fast entschieden hat. Ab der 70. Minute hatte Wuppertal das Spiel unter Kontrolle und konnte von der Bank noch nachlegen. Wir freuen uns aufs Rückspiel. Hoffentlich geht's dann noch um was.“

Stephan Küsters (Sportlicher Leiter des WSV): „Am Anfang hatten wir ein, zwei Mal Glück. Nach zehn Minuten wurden wir dann aber dominanter und haben auch die zweiten Bälle erobert. Es war nicht ganz einfach, weil mit Semir Saric und Kingsley Sarpei zwei schnelle Spieler ausgefallen sind. Wir haben dann etwas anders agiert. Die Mannschaft hat die Vorgaben des Trainers zu 100 Prozent umgesetzt. Sie hat leidenschaftlich gekämpft und sich belohnt. Herausheben möchte ich Kevin Rodrigues Pires, der seit Wochen hervorragend spielt, das Team mit nach vorne treibt und heute das Tor des Monats erzielt hat. Die Jungs können auf die Tabelle gucken und sie genießen.“

Marco Königs (WSV-Stürmer): „Es war ein hartes Stück Arbeit. Wegberg hatte in der ersten Minute schon eine gute Chance, aber mein Kopfballtor nach dem Standard war dann der Dosenöffner. Danach macht Piro (Rodrigues Pires, Anm. der Red.) überragend das 2:0. Dann hatten wir das Spiel gut im Griff. Wegberg hatte dann keine richtige Chance mehr, und wir machen den Sack zu. Ich bin stolz auf die Mannschaftsleistung. Es wurde mal wieder Zeit, dass wir ein Spiel mit elf Mann beendet haben (lacht). Das war ein perfekter Samstag für uns. Wir haben die drei Punkte geholt, das war nicht selbstverständlich. Wir hatten Respekt vor Wegberg. Wir sind überglücklich.“

Kevin Rodrigues Pires (WSV-Spielmacher): „In den ersten fünf bis zehn Minuten sind wir nicht so gut reingekommen. Aber danach haben wir das Spiel komplett im Griff gehabt. Das war ein hochverdienter Sieg. Der Freistoß war so gewollt. Ich treffe den Ball gut. Dass er oben so einschlägt, umso schöner für mich. Wir schauen von Spiel zu Spiel und haben eigentlich nie auf die Tabelle geblickt. Wir wollen so lange wie möglich im oberen Drittel sein. Diese Marschroute fahren wir fort.“

Da das Spiel von Spitzenreiter RW Essen in Ahlen abgesagt worden war und Preußen Münster bei der U21 des 1. FC Köln nicht über ein 1:1 hinauskam, ist der WSV nun erst einmal Tabellenführer. Weiter geht es am kommenden Samstag (11. Dezember) mit dem Rückrundenstart beim SC Rödinghausen. Nach dem Heimspiel am 18. Dezember gegen Ahlen beginnt die kurze Winterpause, die am 23. Januar in Essen endet.

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