Fußball-Oberliga: Titelgewinn theoretisch schon am 1. Mai möglich Wird WSV wie Bayern ein "Couchmeister"?
Wuppertal · Die Wahrscheinlichkeit, dass der Wuppertaler SV den Aufstieg in die Fußball-Regionalliga im heimischen Stadion am Zoo feiern wird, ist relativ gering. Läuft alles optimal, könnte das Team von Trainer Stefan Vollmerhausen sogar bereits am Sonntag (1.
Mai 2016) als Meister feststehen.
Und das geht so: Voraussetzung ist ein Heimsieg am Freitag (29. April 2016) ab 20 Uhr gegen den 1. FC Bocholt. Der würde den WSV von momentan 63 auf 66 Punkte katapultieren. Kommt der KFC Uerdingen (derzeit 52 Punkte) zwei Tage später gegen TuRU Düsseldorf nicht über ein Remis hinaus, könnten die Krefelder dann bis zum Saisonende lediglich insgesamt 65 Punkte holen. Der WSV wäre, wie der FC Bayern München im Sommer 2014, ein "Couchmeister".
Tritt dieser Fall nicht ein, bietet sich bereits am 8. Mai die nächste Möglichkeit. In der Partie bei der U23 des MSV Duisburg würde, einen Erfolg gegen Bocholt vorausgesetzt, schon ein Unentschieden reichen. Die große Duisburger Arena gäbe einen würdigen Rahmen ab.
So weit will WSV-Trainer Stefan Vollmerhausen aber noch nicht denken: "Natürlich möchten wir es nun so schnell wie möglich packen. Die Chance ist sehr, sehr groß. Und selbstverständlich wird man lieber auf dem Platz Meister — aber das ist ein Klagen auf hohem Niveau."
Davor hat der Staffelleiter jedoch die Aufgabe gegen Bocholt gesetzt. "Das war die fußballerisch spielstärkste Mannschaft, auf die wir in der Hinrunde getroffen sind. Unglaublich, dass wir am Hünting 3:0 gewonnen haben", erinnert sich der WSV-Coach. Freitag werde es nicht einfacher: "Bocholt ist ein tüchtiges Pfund. Schön ist, dass wir unter Flutlicht spielen. Das hat seinen besonderen Reiz — das haben wir ja am Mittwoch im Pokal gegen Rot-Weiß Oberhausen gesehen."
Der Ratinger Sieg über Uerdingen freute Vollmerhausen ("Ich habe mit einem Auge hingeschaut") gleich doppelt. Mehrere ehemalige Schützlinge hatten Schützenhilfe geleistet. Timo Krampe, Nico Rymarczyk und Benjamin Teichmöller trainierten unter dem aktuellen WSV-Coach. Das 3:0 erzielte mit Daniel Keita-Ruel ein weiterer Ex-WSVer. "Er hat nach seiner persönlichen Geschichte (Haftstrafe nach Raubüberfall, Anm. der Red.) einen guten Weg eingeschlagen", lobt Vollmerhausen. Interesse an einer Verpflichtung besteht allerdings nicht.
Nach der viertägigen Trainingspause, die nach den Englischen Wochen die Akkus aufladen sollte, startet der WSV am Montag die Vorbereitung auf den Saisonschlussspurt. Der führt in die Regionalliga — und am 28. Mai zum Pokalendspiel nach Essen. Dort fällt die Entscheidung definitiv auf dem Platz ...