Handball-Bundesliga: 25:25 (17:15) gegen Göppingen BHC verspielt Vorsprung, rettet aber Punkt

Wuppertal / Solingen · In der Handball-Bundesliga hat der Bergische HC am Sonntagnachmittag (20. Oktober 2019) sein Heimspiel gegen Frisch Auf! Göppingen mit einem 25:25 (17:15)-Unentschieden. 2.410 Zuschauer kamen in die Wuppertaler Uni-Halle.

Szene mit Max Darj (links).

Foto: Dirk Freund

Der BHC, für den der Isländer Arnor Gunnarsson sein 250. Pflichtspiel bestritt, lag zwar nach zwei Minuten mit 0:2 zurück, traf dann aber dreimal in Folge. Göppingen holte sich jedoch die Führung wieder, auch weil sich Kapitän Kristian Nippes drei Ballverluste leistete. So stand es nach elf Minuten 8:6 für die Gäste. Per Tempogegenstoß stellte Ragnar Johannsson auf 8:8 (13.).

Frisch Auf! wechselte den Schlussmann, trotzdem brachte Johannsson den BHC erneut nach vorne - 10:9 (16.). Als auf 11:9 erhöhte, nahm Göppingens Trainer Hartmut Mayerhoffer, der auf Schlüsselspieler Sebastian Heymann (Kreuzbandriss) verzichten musste, die erste Auszeit. Zunächst ohne Erfolg: Csaba Szücs stiebitzte den Ball und Johannsson vollendete den Tempogegenstoß zum 12:9 (19.). Der BHC war nun in Fahrt: Fabian Gutbrod stellte nach einer starken Parade von Torwart Tomas Mrkva mit einem fulminanten Wurf auf 13:9 (21.). Frisch Auf! war in dieser Phase von der Rolle, das Team von Trainer Sebastian Hinze hellwach: Szücs gelang noch das 14:9 (23.), ehe auch Göppingen wieder traf und den 6:0-Lauf des BHC beendete. Wie schon in Berlin folgte vor der Pause eine Schwächephase: Göppingen kam auf 13:15 heran (27.). Und hielt den Rückstand bis zur Sirene knapp.

Jeweils zwei Tore betrug die Differenz auch meist jeweils zu Beginn des zweiten Durchgangs. Jeffrey Boomhouwer markierte das 20:18 (38.). Göppingen ließ sich auch weiter nicht abschütteln. In der 46. Minute stand es gerade einmal 22:21 für den BHC. Der dann aber wieder einen weiteren Gang zulegte. Der inzwischen eingewechselte Torwart Christopher Rudeck legte bei 23:21 (48.) eine tolle Parade aufs Parkett, doch Boomhouwer scheiterte danach per Siebenmeter an der Latte. Die Folge: Göppingen gelang das 22:23 (49.). Nach Fehlwürfen von Linus Arnesson und Tomas Babak nahm Hinze eine Auszeit - nach der Arnesson zum 24:22 einnetzte (50.).

Rudeck war nun auf Betriebstemperatur, Babak auch: Er tankte sich zum 25:22 durch (53.). Dann aber ein Stürmerfoul des BHC, die Vorentscheidung war vertagt. Göppingen witterte Morgenluft und verkürzte auf 24:25 (56.). Johannsson buchte eine Fahrkarte, Frisch Auf! glich aus - 25:25 (57.). Wieder bat Hinze zur Auszeit. Gutbrod knickte um und musste raus, Arnesson verwarf. 66 Sekunden vor dem Ende nahmen die Gäste ihre letzte Auszeit. Rudeck bewahrte sein Team vor einem Rückstand. Der BHC hatte die letzte Chance, kam aber nicht mehr durch. Es blieb beim Remis.

Sebastian Hinze (Trainer BHC): „Das Remis geht in Ordnung. Wir haben es Mitte der zweiten Halbzeit nicht geschafft, uns die entscheidende Luft zu verschaffen. Unsere Bewegung ohne Ball war da nicht mehr so gut wie zuvor, dadurch konnten wir keine Räume schaffen. Zudem haben wir zwei Konter und einen Siebenmeter vergeben, mit denen wir uns hätten absetzen können. Am Ende war dann etwas Angst vor Fehlern zu spüren, durch die man sogar noch hätte verlieren können.“

Hartmut Mayerhoffer (Trainer Göppingen): „Wir sind mit dem Punkt zufrieden, wir lagen immerhin mit fünf Treffern zurück. Die Jungs haben gute Moral bewiesen, standen nach der Pause besser in der Abwehr und konnten so bei Gegenstößen Nadelstiche setzen. In der zweiten Halbzeit hat es uns allerdings auch etwas an Tempo gefehlt.“

Jörg Föste (BHC-Geschäftsführer Sport): „Ich hätte Aron Gunnarsson zum Jubiläum natürlich einen Sieg gewünscht. Aber Respekt an Göppingen, sie haben nie aufgesteckt. Gefühlt ist es eine Niederlage, die Jungs haben in der Kabine gerade schwer zu knabbern. Ich bin jedoch schon so lange dabei, dass ich sagen muss sagen: Wer am Ende acht Minuten ohne Treffer bleibt, der kann auch ganz leicht verlieren. Von daher bin ich mit dem Unentschieden ein Stück weit auch zufrieden.“

Christian Schöne (Sportlicher Leiter Göppingen): „Es ging heute zunächst darum, die Verletzten-Situation anzunehmen. In dieser Hinsicht hat die Mannschaft eine gute Moral bewiesen. In der ersten Halbzeit haben wir es dem BHC etwas zu einfach gemacht und auch beim 22:25 war das Momentum nicht gerade auf unserer Seite. Dass wir dennoch weiter vor dem BHC stehen, ist allerdings Nebensache.“

Nun steht eine Länderspiel-Pause an. Weiter geht es am 31. Oktober (Donnerstag) bei den Eulen Ludwigshafen. Anwurf ist um 19 Uhr.