Handball-Bundesliga: 22:28 (14:13) in Ludwigshafen BHC nach der Pause komplett von der Rolle

Wuppertal · Am 30. Spieltag der Handball-Bundesliga hat der Bergische HC das Auswärtsspiel bei den abstiegsgefährdeten Eulen Ludwigshafen verloren. Das Team um Kapitän Fabian Gutbrod unterlag am Donnerstagabend (13. Mai 2021) nach einer schwachen zweiten Halbzeit mit 22:28 (14:13).

BHC-Spielmacher Linus Arnesson (Archivbild).

Foto: Dirk Freund

Trainer Sebastian Hinze stellte nach der 21:25-Heimniederlage gegen den SC Magdeburg auf zwei Positionen um: Daniel Fontaine (linker Rückraum) spielte für Tom Bergner (Kreis). Kristian Nippes war nach einer kurzen Verletzung wieder mit dabei, so dass Julian Thomas aus der A-Jugend erwartungsgemäß nicht berücksichtigt wurde.

Der BHC lag zunächst 0:1 zurück, Lukas Stutzke musste bereits nach gut einer Minute mit einer Zwei-Minuten-Strafe auf die Bank. Den ersten Treffer für die Gäste erzielte Jeffey Boomhouwer zum 1:2-Anschluss (5.). Einie Minute später gelang Csaba Czübs der 2:2-Ausgleich. Der BHC verteidigte gut, tat sich aber in der Offensive äußerst schwer. Ludwigshafen führte nach 11 Minuten 5:3. Stutzke, David Schmidt und Boomhouwer verwarfen weiterhin. Weil aber auch die Eulen viele Chancen liegen ließen, brachte Fabian Gutbrod die Bergischen auf 5:6 heran (16.). Der BHC wurde nun auch vorne stärker. Boomhouwer und Linus Arnesson sorgten in der 18. Minute mit dem 7:6 für die erstmalige Führung des Hinze-Teams. Ludwigshafen nahm die erste Auszeit.

Es war Arnesson, der der BHC erstmals mit zwei Toren Vorsprung in Führung brachte (9:7, 22.). Doch schon eine Minute danach prangte ein 9:9 auf der Anzeigetafel. Es blieb eng. Nach einer Zeitstrafe gegen Gutbrod drehten die Eulen den Spielstand auf 11:10 (25.). Auch Tom Kare Nikolaisen musste runter. Pascal Durak verwandelte einen Siebenmeter zum 12:10 für den Pfälzer. Nun unterbrach auch Hinze die Partie für eine Besprechung (26.). Er fand Gehör: Gutbrod netzte mit zwei Treffern zum 12:12 ein (28.). Boomhouwer gelang das 13:12 für den BHC (29,), Gunnarsson das 14:13 (30.). So ging es in die Pause.

Ludwigshafen glich nach dem Wechsel zum 14:14 aus (32.) – und legte zum 15:14 vor (32.). Wieder konterte der BHC, der im Tor nun Tomas Mrkva für Christopher Rudeck aufbot. Gutbrod und Arnesson waren zum 16:15 für die Bergischen erfolgreich (36.), Max Darj erhöhte auf 17:15 (37.). Und die Geschichte wiederholte sich, der Ausgleich zum 17:17 folgte in der 41. Minute. Hinze nahm die zweite Auszeit. Schmidt versemmelte, Hendrik Wagner nicht – es stand 18:17 für das Heimteam (43.). Der BHC brachte drei Würfe nicht im Tor unter, war mehr und mehr von der Rolle. Die Folge war das 19:17 für die Eulen (45.). Gunnarsson scheiterte beim Siebenmeter, es kamen das 20:17 und 21:17 (47.) hernach.

Auch Boomhouwer nutzte einen Strafwurf nicht (48.). Die Eulen waren nun heißgelaufen – 22:17 (49.). Hinze versuchte den Lauf noch einmal per Auszeit zu stoppen. Darj weckte mit dem 18:22 (50.) wieder etwas Hoffnung, es war der erste BHC-Treffer nach 13 Minuten. Doch Jannek Klein hielt mit dem 23:18 die Ludwigshafener, die noch auf den Klassenerhalt hoffen, auf Kurs (52.). Das 26:19 durch Daniel Mappes war die Entscheidung, der BHC gab auf.

Sebastian Hinze (BHC-Trainer): „In der ersten Halbzeit war das Spiel wellenförmig. Defensiv haben wir gut gestanden. Wir hatten zwar die Chance auf zwei, drei Steals mehr, waren aber nicht ganz so frisch, um die Bälle wirklich zu holen. Unser Tempospiel war aber gut. In der zweiten Hälfte fehlte uns dann der Angriffsrhythmus, wir haben mehr Fehler aus der zweiten Welle gemacht. Wir haben dann Sechs- und Siebenmeter-Bälle verschossen und kamen aus der Phase nicht mehr raus. Wir haben die gute Kooperation in der Abwehr mehr hinbekommen und hatten in der Torwartleistung ein Minus – wobei Tomas Mrkva gut reinkam in der zweiten Hälfte. In der Phase, in der die Eulen mit vier, fünf Tore weggingen, haben wir zu viel verschossen. Und dann waren wir vielleicht müde auf den Beinen, aber augenscheinlich eben auch müde im Kopf. Das müssen wir wieder hinkriegen.“

Benjamin Matschke (Trainer Ludwigshafen): „Es war ein wellenförmiges Spiel. Der BHC hat viel verworfen gegen unseren Block und Tomovski. Das war wohl nicht der BHC, der mental frisch ist. Trotzdem ein Lob an meine Mannschaft, die zwei gute Gegner bei 19 und 22 Gegentoren hält.“

Jörg Föste (BHC-Geschäftsführer): „Glückwunsch an die Eulen Ludwigshafen. Sie haben sicher kein gutes Spiel gemacht, aber Herz, Leidenschaft und Siegeswillen mitgebracht. Die Bank vermittelte erkennbar Esprit und Motivation. Ihnen kam letztlich auch zustatten, dass sie heute keinen nennenswerten Gegner hatten.“

Erneut gefordert ist der BHC am Mittwoch (19. Mai). Dann läuft MT Melsungen um 20:30 Uhr in der Klingenhalle auf.

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