Fußball-Regionalliga: 1:4 (0:2) bei Gladbach II WSV: Keine Punkte bei Voigt-Debüt

Wuppertal · Im ersten Spiel unter dem neuen Trainer Alexander Voigt unterlag der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV am Samstagnachmittag (19. Oktober 2019) bei der U23 von Borussia Mönchengladbach mit 1:4 (0:2). Vor 454 Zuschauern im Grenzlandstadion blieben die Bergischen im zehnten Ligaspiel in Folge ohne Sieg.

Der WSV stand mächtig unter Druck.

Foto: Dirk Freund

Zwei Änderungen nahm Voigt bei seinem Debüt im Vergleich zur 2:5-Niederlage gegen Verl vor: Semir Saric und Noah Salau rückten in die Startelf, Beyhan Ametov (Bank) und Nedim Pepic (nicht berücksichtigt) mussten weichen.

Wie gegen die Ostwestfalen begann es schlecht: Die ersten beiden Chancen der Borussia überstand der WSV noch soeben, dann aber verursachte Torwart Niklas Lübcke einen Foulelfmeter. Ausgerechnet der ehemalige Wuppertaler Marco Cirillo verwandelte den im Nachschuss - 1:0 (5.). Der Gastgeber blieb die tonangebende Mannschaft. Der WSV kam in der Anfangsphase nicht vor das Tor der Gladbacher. Die Nachwuchstalente vom Niederrhein, die auf Torjäger Charalambos Makridis verzichteten (im Kader des Bundesliga-Teams), traten zwar nicht wirklich dominant auf. Es reichte aber, um die Bergischen in Schach zu halten. Der WSV wurde mit zunehmende Spieldauer mutiger, scheiterten aber ein ums andere Mal an den robusten Gladbacher Defensivakteuren.

Als es nach dem Schuss von Lukas Knechtel den ersten Torabschluss der Gäste zu verzeichnen galt (30.), war Cirillo erneut zur Stelle. Aaron Philipp Herzog spazierte durch die halbe WSV-Defensive, schlug im Strafraum einen Haken und legte kurz vor Lübcke zurück. Cirillo musste nur noch ins leere Tor einschieben - 2:0 (31.). Immerhin verzagte der Außenseiter nicht: Knechtel setzte eine Volleyabnahme nach Flanke von Ufumwen Osawe links neben den Pfosten (32.). Jacob Italiano hätte in der 37. Minute freistehend auf 3:0 erhöhen müssen. Eine durchschnittliche Leistung reichte den Gladbachern, um mit einer beruhigenden Führung in die Kabine zu gehen.

Mit Beyhan Ametov an Stelle von Osawe startete der WSV in den zweiten Durchgang. In der bestenfalls durchschnittlichen Partie tat sich zunächst wenig. Voigt brachte Yusa Alabas für Silvio Pagano (57.). Alles vergebens: Marcel Pazurek köpfte eine Hereingabe nach einem Freistoß nahezu unbedrängt ein - 3:0 (62.). Der WSV war zwar bemüht, ihm fehlten aber schlichtweg die Mittel. Mike Osenberg kam für Gianluca Marzullo (72.).

Und der setzte ein Lebenszeichen: Den ersten Versuch ließ Gladbachs Torwart Jan Jakob Olschowsky nach vorne abprallen, so dass es ein Leichtes für Osenberg war, das erste Wuppertaler Tor an diesem Nachmittag zu erzielen - 3:1 (79.). Kurz danach scheiterte Daniel Grebe mit einem Schuss aus 30 Metern (82.). Die Hoffnung der mitgereisten Fans währte nicht lange: Christian Theoharous zirkelte den Ball gekonnt ins lange Eck - 4:1 (85.).

Alexander Voigt (Trainer Wuppertaler SV): „Es war ein Spiegelbild von dem, was bisher in der Saison abgelaufen ist. Wir haben viele einfache Fehler gemacht und dem Gegner die Chance gegeben, einfache Tore zu erzielen, bei uns in den Sechzehner zu kommen. Wir lassen die grundlegenden Sachen vermissen: Zweikampfverhalten, Zweikampfhärte. Wir haben sehr oft ,Geleitschutz‘ gegeben im Mittelfeld, sodass der Gegner einfach an uns vorbeikam. Wir hatten uns das anders vorgestellt, das erste Tor spielt uns natürlich auch nicht in die Karten. Die Jungs strotzen nicht vor Selbstvertrauen. Wenn sie direkt wieder einen kriegen, gehen die Köpfe wieder runter. Wir werden das aber umgedreht bekommen, da bin ich mir ziemlich sicher. Die Mannschaft muss nur merken und sehen, dass, wenn sie selber beginnt, Fußball zu spielen, dass sie das auch kann. Dass sie nicht nur reagieren, sondern auch selber agieren muss. In den zwei, drei, vier Situationen, wo wir es gemacht haben, sind wir auch direkt gefährlich. Da kommen wir auch gegen so einen Gegner nach vorne, und das muss einfach rein in die Köpfe. Das geht im Endeffekt nur, wenn man samstags mal ein Erfolgserlebnis hat. Man kann im Training einiges machen, wo es einfach ist, Tore zu erzielen, oder Spielformen, die Spaß machen, aber man muss es eben auch samstags erzielen.“

Arie van Lent (Trainer Borussia Mönchengladbach): „Ich kann absolut zufrieden sein. Das 4:1 tut uns gut, nachdem wir letzte Woche gegen Lotte ein gutes Spiel hatten, aber das Ergebnis nicht passte. Wir haben eine gute Reaktion gezeigt. Es war nach 90 Minuten ein ganz klares Ding, wir haben hochverdient 4:1 gewonnen. Ich habe gehofft, dass wir nicht zu leichtsinnig mit dem Vorsprung umgehen. Der größte Gegner sind wir im Moment selbst, wenn wir nachlässig werden. Deshalb habe ich ein paar Mal reingeschrien, damit wir das gute Spiel bis zum Ende fortsetzen. Und das haben wir gemacht.“

Die nächsten Partien bestreitet der WSV am kommenden Samstag (26. Oktober 2019) um 14 Uhr im Stadion am Zoo gegen Fortuna Köln und am 2. November beim SV Bergisch Gladbach 09 (14 Uhr), ehe am 10. November das Derby gegen RW Essen steigt (14 Uhr).