Fußball-Regionalliga: 2:5 (0:4) gegen Verl Die Talfahrt des WSV geht weiter
Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat am Samstagnachmittag (12. Oktober 2019) das Heimspiel gegen den SC Verl mit 2:5 (0:4) verloren. Das Spiel im Stadion am Zoo verfolgten lediglich 1.203 Zuschauer.
Der WSV startete motiviert - und bekam umgehend eine kalte Dusche ab. Schon nach zwei Minuten lagen die Gäste vorn. Eine Flanke von rechts köpfte Jan Schöppner aus fünf Metern vollkommen unbedrängt ein - 0:1. Es kam noch derber: Nico Hecker lupfte den Ball in den Sechzehner. Wieder stand Schöppner frei und tunnelte Lübcke - 0:2 (8.).
Der WSV mühte sich, brachte Verls Schlussmann Robin Brüseke aber nicht in Verlegenheit. Trainer Hutwelker, der der Formation vertraute, die am Mittwoch im Pokal-Achtelfinale beim Oberligisten 1. FC Bocholt mit 4:5 nach Elfmeterschießen ausgeschieden war, reagierte nach 20 Minuten. Verteidiger Nedim Pepic musste runter, für ihn kam Noah Salau. Das alles half aber nichts, im Gegenteil: Ron Schallenberg schob die Kugel am zweiten Pfosten mühelos ins Tor, nachdem Nico Hecker Salau überlaufen und nach innen gepasst hatte - 0:3 (23.).
Die Gäste verwalteten zunächst den komfortablen Vorsprung, um dann erneut zuzuschlagen: Gut zwölf Meter vor dem Tor kam der Ball zu Lars Ritzka. Mit dem Rücken zum Kasten stehend setzte er einen Fallrückzieher an. Die Kugel segelte im hohen Bogen über Lübcke hinweg ins Tor - 0:4 (34.). Durch die hohe Pausenführung eroberte Verl zu diesem Zeitpunkt die gemeinsame Tabellenführung mit dem SC Rödinghausen.
Ohne weitere Wechsel begann Hälfte zwei. Für den WSV ging es nur noch um Schadensbegrenzung. An den Kräfteverhältnissen änderte sich nichts: Aygün Yilderim scheiterte am Pfosten (54.). Kurz danach verhinderte Silvio Pagano den fünften Gegentreffer (55.). Semir Saric wurde für Osawe eingewechselt (61.). Verl hielt den Vorsprung mühelos und sparte Kräfte. Und wurde dafür „bestraft“. Ritzka vertändelte den Ball am eigenen Sechzehner gegen Gianluca Marzullo, der WSV-Stürmer behielt vor Brüseke die Ruhe - 1:4 (68.).
Der Beginn einer Aufholjagd war das aber nicht: Zlatko Janjic stand einmal mehr im Strafraum frei und nutzte das nur zwei Minuten später aus Sicht der Gäste zum 5:1. Immerhin: Marzullo schloss einen Alleingang zum 2:5 ab (74.), sein sechstes Saisontor. El Bakali kam noch für Pagano (83.). Verl ließ die Uhr herunterlaufen, ohne auch nur ansatzweise in Gefahr zu geraten.
Karsten Hutwelker (Wuppertaler SV): „Glückwunsch an den SC Verl. Großes Kompliment, was ihr da aufgebaut habt. Das ist aktuell die stärkste Mannschaft in der Liga, das hat man heute gesehen. Ich kann die Emotionen verstehen. Wenn ich der Schuldige bin, dann bitte. Damit kann ich leben. Aber man muss die Kirche im Dorf lassen. Ich frage mich, woher der Anspruch kommt. Wir haben eine total verunsicherte Mannschaft. Es braucht seine Zeit. Wir haben immer gesagt, dass es seine Zeit braucht. Das merkt man. Das war heute keine gute erste Halbzeit, keine Frage. Wir waren gut eingestellt und machen dann leichte Fehler. Im zweiten Durchgang hat man gemerkt, dass die Mannschaft müde war. Trotzdem sollte sich mal jeder hinterfragen, was das für ein bitterer Gang es ist, mit 0:4 in die Kabine zu gehen und nochmal 45 Minuten seinen Mann zu stehen. Das hat die Mannschaft gut gemacht. Daran gilt es anzusetzen. Wir müssen hart arbeiten, werden uns den Sprechchören nicht hingeben. Die Jungs und wir sind enttäuscht, aber nichts desto trotz geht die Saison bis in den Mai hinein und wir müssen Punkte holen, um dann eben noch die Klasse zu halten.“
Guerino Capretti (SC Verl): „Ich bin unheimlich stolz auf meine Truppe. Wir haben ein irres Spiel hingelegt mit Herz und Leidenschaft. Wir sind früh in Führung gegangen. Das hat uns in die Karten gespielt. Wir haben das Tempo hoch gehalten. Die Jungs haben sich überragend belohnt. In der zweiten Halbzeit kann man hier und da ein bisschen meckern. Aber da mache ich den Jungs keinen Vorwurf. Die Freude und der Stolz überwiegen. Wir sind punktgleich mit Rödinghausen. Das ist richtig gut. Wir fahren glücklich nach Hause.“
Am kommenden Samstag (19. Oktober 2019) muss der WSV, der weiter einen Abstiegsrang belegt, bei der Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach antreten. Anstoß ist um 14 Uhr.