Handball-Bundesliga: Sonntag (16 Uhr) gegen Minden BHC will Niederlagen-Serie nun beenden
Wuppertal / Solingen · Der Erfolg ist derzeit nicht auf Seiten des Handball-Bundesligisten Bergischen HC. Das soll sich am Sonntag (6. Oktober 2019) ändern, wenn um 16 Uhr GWD Minden zu Gast in der Klingenhalle ist. Nach vier Liga- und Pokal-Niederlagen in Folge sind die Löwen heiß auf einen Sieg.
„Das Vertrauen in unsere Stärke ist größer als die Wirkung der letzten vier Spiele“, sagt Kapitän Kristian Nippes. Nach dem Pokal-Aus in Lemgo war die Enttäuschung bei der Mannschaft groß. „Wir haben es einfach nicht geschafft, unsere Überlegenheit in der ersten Halbzeit auf die Anzeigetafel zu bekommen“, blickt Trainer Sebastian Hinze zurück. „Es ist dann viel enger, als es möglich gewesen wäre." Nippes ergänzt: „Wenn wir mit vier Toren Vorsprung in die Pause gehen, statt mit 12:12, haben wir viel mehr Kontrolle über das Spiel. Dann haben zwei schnelle Gegentore nicht so einen großen Einfluss.“
In den Schlüsselszenen der Partie hatten der BHC allerdings das Nachsehen. Ein Beispiel ist Fabian van Olphens Einwurf, der Lemgos letzten Pass bei einem 10:12-Rückstand darstellte. Der Niederländer bediente mustergültig Andreas Cederholm, der per Kempa-Trick vollendete. „Das müssen wir einfach besser verteidigen“, sind sich Nippes und Hinze einig. Der Coach betont: „Da hätten wir in der vorigen Saison die schnelle Mitte gespielt.“ Am Mittwochabend hinterließ die Szene Eindruck - bei den Bergischen negativ, beim TBV Lemgo positiv.
So wichtig diese Szene für den Verlauf im Achtelfinale war, so wichtig ist die Partie gegen Minden im bisherigen Kontext der Saison. Bislang 5:9-Punkte stellen einen soliden Start in die Runde dar. Mit 7:9-Zählern wäre die Mannschaft voll im Soll, bei 5:11 würde sie der Konkurrenz erst einmal hinterherlaufen. "In der vorigen Saison haben sich die Jungs auf dem Feld nicht so viele Gedanken gemacht. Das Selbstverständnis war da", beschreibt Hinze eine große Stärke, die in dieser Spielzeit noch nicht ganz wieder da ist. "Es gibt aber keinen Grund, am Sonntag nicht frei im Kopf zu sein. Natürlich ist das eine wichtige Begegnung für uns, aber es ist eben auch nicht normal, wie es in den vergangenen beiden Jahren gelaufen ist."
Einen besonders hohen Druck verspürt Nippes nicht. „Ich habe in den vielen Jahren hier so viel erlebt, da waren ganz andere Dinge dabei“, sagt der Kapitän. „Ich bin überzeugt, dass wir das Gefühl der hundertprozentigen Zuversicht schon bald wieder haben werden.“ Gegen GWD Minden ist die Chance traditionell groß. Neun Mal trafen beide Mannschaften aufeinander, sechs Mal gewannen die Löwen, einnal gab es ein Unentschieden. Dazu siegte der BHC in seinen letzten vier Heimspielen gegen GWD. Trotzdem: Minden wird mit Selbstvertrauen anreisen. Das Team von Coach Frank Carstens gewann sensationell 29:25 in Berlin, holte in der Folge weitere fünf Punkte inklusive des jüngsten 33:31-Derbysieges gegen den TBV Lemgo.
„Minden hat eine hohe Selbstsicherheit und spielt körperlich sehr intensiv in der 6:0-Abwehr“, so Hinze. „Sie verteidigen auf den Halbpositionen oft im Raum. Da müssen wir uns etwas ausdenken, um sie zurückzudrängen.“ Eine Schwächung musste die Truppe verkraften. Marian Michalczik hat sich eine Adduktorenverletzung zugezogen und fällt vorerst aus. „Er ist eine der prägenden Figuren“, weiß der BHC-Coach Hinze. „Aber auch mit Juri Knorr, Aliaksandr Padshyvalau, Christoffer Rambo oder Savvas Savvas kommt eine Menge Qualität nach.“ Stark ist auch das Kreisläufer-Spiel über Magnus Gullerud, das der BHC-Coach sogar am oberen Level der Liga sieht.
Der Trainer setzt darauf, dass seine Mannschaft diesmal auf beiden Seiten des Feldes ihr Optimum erreicht. Das wird mit demselben Kader wie zuletzt geschehen. Maciej Majdzinski steht zwar kurz vor einem Comeback nach einem Kreuzbandriss, wird aber eher noch geschont. Daniel Fontaine (Achillessehnenriss) und Leos Petrovsky (Schambeinentzündung) fehlen noch etwas länger.
Für die Wuppertaler Handballfans steht der kostenlose BHC-Busshuttle mit zwei Verbindungen um 14.27 und 15.07 Uhr ab dem Stadion am Zoo zur Verfügung. Zurück nach Wuppertal geht es um 18 Uhr.