Handball-Bundesliga: Mittwoch gegen Minden BHC-Trainer Hinze: „Weg von negativen Kleinigkeiten“
Wuppertal · Die Enttäuschung nach der 25:27-Niederlage in Balingen war groß beim Handball-Bundesligisten Bergischen HC. Daher kommt es Sebastian Hinze und seinem Team nicht einmal ungelegen, dass die Pausen zwischen den Spielen derzeit kurz sind und bereits am Mittwoch (26. Mai 2021) die nächste Aufgabe ansteht. Um 19 Uhr ist mit GWD Minden eine der Mannschaften der Stunde zu Gast in der Klingenhalle.
„Nach Balingen musste es schnell gehen. Wir haben das Spiel in Gesprächen aufgearbeitet“, sagt Trainer Hinze. „Wir haben natürlich einfache Fehler gemacht, zu viele Bälle verworfen. Aber das große Problem ist, dass die Misserfolge im Spiel derzeit eine zu große Wirkung haben. Wir setzen alles daran, dass sich das bald ändert.“ Der Coach macht seiner Mannschaft keinen Vorwurf. Sie trainiert eifrig, investiert alles im Spiel, doch der Kopf ist nicht frei. „Ein Erfolgserlebnis wird uns helfen. Das wollen wir schaffen. Der Weg dorthin kann aber nicht mit zusätzlichem Druck von mir aufgebaut werden“, erklärt der 42-Jährige.
Um die Niederlagen-Serie von nunmehr vier Partien reißen zu lassen, benötige die Mannschaft eine positive Grundstimmung, die von einzelnen schlechten Aktionen nicht getrübt werden kann. „Wenn man einen guten Lauf hat, ist das automatisch so. Da schüttelt man das einfach ab“, sagt der Trainer. „Jetzt müssen wir es in dieser schweren Phase trotzdem hinbekommen. Unser Fokus muss weg von den negativen Kleinigkeiten.“
Dies soll am Mittwochabend ausgerechnet gegen GWD Minden gelingen. Denn die Ostwestfalen befinden sich derzeit in ihrer besten Phase. „Bei ihnen ist es eigentlich genau umgedreht wie bei uns: Sie waren zu einem anderen Zeitpunkt da, wo wir jetzt sind. Und im Moment gewinnen sie sogar Spiele, die eigentlich schon verloren sind“, meint der Trainer. Bestes Beispiel dafür ist der jüngste Erfolg gegen die TSV Hannover-Burgdorf. Die Mindener lagen konstant hinten, standen auch in der Schlussphase mit dem Rücken zur Wand, als die Niedersachsen ihren letzten Angriff hatten. Doch beim Stand von 27:27 fing Mats Korte den Ball ab und beförderte ihn in letzter Sekunde über das gesamte Spielfeld ins leere Hannoveraner Tor zum 28:27-Endstand.
GWD ist damit seit sechs Spielen ungeschlagen und hat sich im Kampf um den Klassenerhalt einen Puffer von sechs Punkten auf den ersten Abstiegsrang erarbeitet. „Die Ausgangssituation im Vergleich zum Hinspiel ist natürlich eine völlig andere“, weiß Hinze. „Minden hat jetzt eine extreme Stabilität gefunden.“ In Maximilian Janke und Miro Schluroff ist es GWD-Trainer Frank Carstens gelungen, zwei Zugänge zu integrieren. Dazu präsentieren sich zwischendurch verletzte Handballer wie Doruk Pehlivan, Lucas Meister und Joshua Thiele wieder in guter Form.
Rückraum-Shooter und Top-Torschütze Christoffer Rambo sowie Mittelmann Juri Knorr sind auf dem Feld die beiden Leistungsträger der Mannschaft. Im Tor ist Malte Semisch zur Nummer eins avanciert, während Carsten Lichtlein gerade zuletzt wieder für ganz wichtige Paraden gut war. „Grundsätzlich sind es gegen Minden immer Spiele, in denen es auf die Tagesform ankommt“, weiß Hinze. Beim 36:29 im Hinspiel waren die Löwen klar besser. Um auch in der Klingenhalle Erfolg zu haben, verfolgt Hinze einen disziplinierten Angriffsplan. „Minden setzt auf Steals und Konter. Wir müssen ihnen das Tempospiel wegnehmen so gut es geht, so dass wir im Positionsangriff sehr gute Entscheidungen benötigen.
Personell bekommt der Coach eine Option mehr. Sebastian Damm ist wieder voll einsatzbereit. Ob der Linksaußen im Kader steht, hat Hinze allerdings noch nicht entschieden. Nach Lage der Dinge stehen dem Coach 18 Spieler zur Verfügung, so dass er am Spieltag auf zwei verzichten muss.