Fußball-Regionalliga: 4:2 (2:1) gegen Bonn WSV vor dem Pokalfinale weiter in Torlaune
Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat die Generalprobe vor dem Niederrheinpokal-Finale bestanden. Im Stadion am Zoo schlug das Team um Kapitän Tjorben Uphoff am Samstagnachmittag (22. Mai 2021) den Bonner SC mit 4:2 (2:1).
Trainer Björn Mehnert hatte die Formation auf vier Positionen verändert: Joelle Tomczak, Mateo Aramburu, Lars Holtkamp und Lars Bender waren im Vergleich zur Startaufstellung gegen Duisburg von Anfang an dabei. Beyhan Ametov, Kevin Rodrigues Pires und Marco Königs saßen dafür zunächst auf der Bank, Noah Salau war gesperrt. Bonn, das vom Wuppertaler Björn Joppe trainiert wird, bot mit Marcel Damaschek einen ehemaligen WSVer auf.
In der 4. Minute verhinderte WSV-Torwart Sebastian Patzler mit einer spektakulären Parade gegen David Theodor Winke einen frühen Treffer der Gäste. Fast im Gegenzug die WSV-Führung: Joelle Tomczak wurde im Strafraum gefoult, Kevin Hagemann verwandelte sicher zum 1:0 (6.). Die abstiegsbedrohten Bonner blieben mutig: Kapitän Dario Schumacher setzte einen Schuss aus knapp 30 Metern auf die Latte. Der BSC hatte etwas mehr vom Spiel und kam immer wieder zu Halbchancen. Dann setzte Schumacher einen Schlenzer knapp neben den Pfosten (25.). Der WSV blieb gnadenlos effektiv. Nach einer Ecke kam der Ball an den Fünfer. Dort wurde er zurück auf Aramburu gelegt, der humorlos abzog und traf – 2:0 (26.). In der 32. Minute jubelten die Gäste dann aber doch: Nach einer Ecke köpfte Daniel Somuah aus fünf Metern zum 1:2-Anschluss ein. Bonn drängte weiter. Allerdings vergaben auch Hagemann (38.) und Tomczak (40.) zwei gute Chancen. Und Tomczak hatte auch in der der Nachspielzeit das 3:1 auf dem Fuß, verpasste aber aus fünf Metern.
Der WSV startete mit einem Wechsel in Durchgang zwei: Daniel Nesseler ersetzte Pytlik, der eine gelbe Karte gesehen hatte. Moritz Römling prüfte mit einem strammen Schuss BSC-Torwart Justin Dautzenberg (51.). Mehnert brachte Ametov für Hagemann (63.). Bonn wurde nun etwas weniger zwingend – und traf trotzdem: Rudolf Karl Gonzalez Vass überwand Patzler zum 2:2 (65.). Der ehemalige Bonner Burak Gencal kam für Holtkamp. Und kaum stand er auf dem Platz, erzielte er gegen seinen Ex-Club das 3:2 (70.). Kurz zuvor ersetzte Tolga Cokkosan Moritz Römling. Aramburu vertagte zwei Mal die Entscheidung. Erst konnte er BSC-Torwart Justin Dautzenberg nicht überwinden, dann zielte er links am Tor vorbei (76.). Bonn stand in der 80. Minute erneut vor dem Ausgleich, der WSV klärte aber kurz vor der Linie (82.). Ebenso wie Müller, der einen Kopfball einen Meter vor dem Kasten abwehrte (83.). Doch wieder schlug der WSV eiskalt zu: Ametov schloss einen Konter mit einem Schuss aus 16 Metern gekonnt ab – 4:2 (89.).
Björn Mehnert (WSV-Trainer): „Ich habe den Jungs gesagt, dass wir niemandem gegenüber was schuldig sind, nur uns gegenüber eine Verpflichtung haben. Wir wollten weiter Selbstvertrauen für das Pokalendspiel tanken und die Serie, die wir seit dem Winter gestartet haben, positiv ausbauen. Defensiv gab es auf beiden Seiten Nachlässigkeiten. Es hätten auch fünf bis sechs Tore mehr fallen können. Aufgrund der fußballerischen Qualitäten geht unser Sieg aber meiner Meinung nach in Ordnung. Tjorben Uphoff ist nichts passiert. Er dachte wohl, dass Spiel sei vorbei und er läge auf der Couch (lacht). Bei Kevin Pytlik wollten wir auf Nummer sicher gehen, er wäre im Falle einer roten Karte für das nächste Pflichtspiel gesperrt gewesen. Wir wollen aber mit der bestmöglichen Mannschaft nach Duisburg. Die Mannschaft hat morgen frei, Montag regenerieren wir bzw. haben Spielersatztraining. Am Dienstag beginnt die Vorbereitung auf das Endspiel. Gaetano Manno wird sich morgen Strahlen gegen Dortmund U23 ansehen. Da werden aber nicht so viele Geheimnisse und Erkenntnisse sein. Das ist nicht von einem Spiel abhängig.“
Stephan Küsters (Sportlicher Leiter des WSV): „Das war ein abwechslungsreiches Spiel, Gott sei Dank mit mehr Toren für uns. Kompliment an die Mannschaft, wir hatten ja auch die ein oder andere Umstellung. Ich hatte nicht das Gefühl, dass der Sieg gefährdet war, auch wenn Bonn zum 2:2 ausgleicht. Aber wir haben wieder eine gute Reaktion gezeigt. Die Jungs wollten unbedingt gewinnen und haben das eindrucksvoll geschafft. Man kennt das ja: Es ist immer schwierig, wenn es für einen selber um nichts mehr geht und das Pokalfinale bevorsteht. Trotzdem hat die Mannschaft das gut gemacht! Am Montag wird es losgehen, dann wird der volle Fokus da sein inklusive positiver Grundstimmung. Als Favoriten sehe ich uns auf gar keinen Fall. Straelens Trainer hat ja schon gesagt, dass er sich auf uns freut und Straelen gegen uns in dieser Saison noch kein Spiel verloren hat. Der SVS ist ein unangenehmer Gegner mit einem guten Umschaltspiel, wir haben zweimal nicht gut ausgesehen. Jetzt schauen wir mal, was beim dritten Mal passiert. Sicher ist: Wir müssen uns vor keinem verstecken und werden gut vorbereitet sein.“
Das Pokalfinale gegen den SV Straelen, in dem sich der WSV mit einem Sieg für den DFB-Pokal qualifizieren kann, wird am kommenden Samstag (29. Mai) um 13 Uhr in der Duisburger Arena angepfiffen. Die Saison endet am 5. Juni mit dem Regionalliga-Heimspiel gegen die U23 von Borussia Dortmund (14 Uhr).
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