Fußball-Regionalliga: Samstag ab 14.30 Uhr Liveticker: Bor. M’Gladbach U23 - WSV
Mit dem ehemaligen Bundesliga-Profi Alexander Voigt als neuem Cheftrainer tritt der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV am Samstag (19.30 Uhr) um 14.30 Uhr bei der Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach an.
Es müssen tragikomische Gespräche gewesen sein, die Karsten Hutwelker in den vergangenen Tagen und Wochen geführt hat – seit der bisherige Cheftrainer Andreas Zimmermann am 1. Oktober beurlaubt worden war. Natürlich gab es auch in der jetzigen Situation durchaus Interessenten, die den Posten an der Hubertusallee übernehmen wollten. Doch Hutwelkers Ansage war zwangsläufig immer dieselbe: Gerne – aber wir können keinen einzigen Cent zahlen ...
Seit Donnerstag hat der WSV trotzdem einen neuen Übungsleiter. Und das unter durchaus kuriosen Umständen. Alexander Voigt war am 9. September beim Oberligisten Spielvereinigung Velbert beurlaubt worden. Der Saisonstart der Niederbergischen war nicht zufriedenstellend. Und außerdem die Situation ohnehin etwas verfahren. Eigentlich stand der Wechsel des 41-Jährigen in die Nachwuchsabteilung des 1. FC Köln bereits fest, ehe offenbar Sportdirektor Armin Veh ein Veto einlegte. Keine gute Grundlage.
Der WSV profitiert nach eigenen Angaben nun davon, dass Voigt, der nach Angaben von Vorstandssprecher Alexander Eichner („Diese Gelegenheit kam unverhofft und glücklich. Sein Profil und seine Ziele passen gut zu uns“) am Dienstagabend erstmals kontaktiert wurde, weiterhin in Velbert unter Vertrag steht und entsprechend entlohnt wird. Um nicht für böses Blut zu sorgen, hatte Hutwelker den Velberter Vorsitzenden Oliver Kuhn über das Wuppertaler Interesse informiert. Aus Velbert kam grünes Licht.
Und so leitete Voigt, der zwischen 1998 und 2005 insgesamt 194 Partien für den 1. FC Köln bestritt (weitere Stationen waren Roda Kerkrade, Carl Zeiss Jena, Borussia Mönchengladbach, FSV Frankfurt und Viktoria Köln, hinzu kamen Einsätze in der deutschen U21, der Olympia-Auswahl sowie für das ehemalige A2- und das „Team 2006“), am Donnerstag erstmals das Training. Heute sitzt er in der Partie bei Borussia Mönchengladbach II (14.30 Uhr, Jahnplatz) auf der Bank.
Dass bereits die große Wende eintritt, damit rechnet beim WSV niemand. „Ein Punkt wäre ein Erfolg“, findet Hutwelker. Voigt, der bislang Trainererfahrung bei Viktoria Köln (Assistent und Interimscoach, Januar 2014 bis Sommer 2015), dann bei den Sportfreunden Siegen (Co-Trainer, Juli 2015 bis Februar 2016), beim TV Herkenrath (Co- und Cheftrainer, 30. März 2016 bis 30. Juni 2017) und eben in Velbert gesammelt hat, soll in den kommenden Tagen und Wochen intensiv mit der Mannschaft arbeiten, im taktischen und im Fitnessbereich.
Für ihn selber ist es die Chance, sich in der Regionalliga zu etablieren. Ohne Geld, mit kleinem Kader. Motiviert ist er dennoch: „Ich bin froh, dass die Zusammenarbeit so kurzfristig zustande gekommen ist, und werde mit meiner Art versuchen, der Mannschaft neue Impulse zu geben.“