Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertaler Gedenkbuch: Jeder Mensch hat einen Namen

Wuppertal · Mit einem neuen digitalen Gedenkbuch erinnert die Begegnungsstätte Alte Synagoge an ermordete Wuppertaler Jüdinnen und Juden. Es wurde am Sonntag (10. November 2024) erstmals der Öffentlichkeit präsentiert und freigeschaltet.

Das digitale Gedenkbuch ist nun freigeschaltet.

Foto: Sabine Damaschke

Das Wuppertaler Gedenkbuch dokumentiert die Lebensdaten und Lebenswege von knapp 1.500 Wuppertalerinnen und Wuppertalern, die zwischen 1933 und 1945 ermordet wurden oder an den Folgen der Haft starben, weil sie als Juden verfolgt wurden. 335 Biografien sind darüber hinaus bereits geschrieben.

„Es war Kern der nationalsozialistischen Ideologie und Politik, alle Juden und Jüdinnen, jeden und jede einzelne, zu töten, ihr Recht auf Leben zu leugnen und die Erinnerung an sie restlos zu tilgen. Nichts sollte von ihnen bleiben“, erklärt die Leiterin der Begegnungsstätte Alte Synagoge, Ulrike Schrader.

In dem Versuch, die Lebensgeschichten der Ermordeten zu rekonstruieren, möchte die Begegnungsstätte diesen Jüdinnen und Juden ein Denkmal schaffen. „Dabei fragen wir nach den familiären Beziehungen, nach den Wohnadressen, nach Ausbildung und Beruf, und wir versuchen uns vorzustellen, was diese Menschen geglaubt, gewünscht, gedacht und gehofft haben“, so Schrader.