Bergische Uni Über die Krisenkommunikation im deutschen Fernsehen

Wuppertal · „Mediale Störungen – Krisenkommunikation in Sondersendungen des deutschen Fernsehens“ ist Titel eines neuen Buches, herausgegeben von Dr. Andreas Dörner (Professor für Medienwissenschaft an der Philipps-Universität Marburg) und Dr. Ludgera Vogt (Professorin für Soziologie an der Bergischen Universität Wuppertal).

Symbolbild.

Foto: Rüdiger Nehmzow

Sondersendungen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens sind eine zentrale Institution der politischen Medienöffentlichkeit in Deutschland. „Sie werden unter hohem Zeitdruck und mit Aufbietung geballter journalistischer Kompetenz produziert. Die Medienakteure sehen sie voller Stolz als imagebildende ‚Premiumprodukte‘ an. Für das Publikum markieren die Formate relevante Störungen gesellschaftlicher Normalität. Sie bieten zudem Einordnungen, Lösungsperspektiven sowie Vergemeinschaftung und Trost. Für politische Akteure sind die Sendungen eine relevante Bühne politischer Krisenkommunikation“, heißt es in einer Verlagsmitteilung.

Das Buch von Dörner und Vogt liefert eine erste systematisch-empirische Studie zu Sondersendungen in Deutschland. Neben etwa 170 Sondersendungen wurden auch ausführliche Interviews ausgewertet, u.a. mit Politikern wie Wolfgang Bosbach und Kurt Beck, Medienakteuren wie Sigmund Gottlieb und Markus Preiß sowie mit Experten wie Marcel Fratzscher und Clemens Fuest. Der Band bietet die grundlegende Funktionsbestimmung einer wichtigen Institution der politischen Kommunikation sowie einen wichtigen Beitrag zur Diskussion um die Vertrauenskrise der etablierten Medien.