Bergische Uni 2,1 Millionen Euro für 6G-Kommunikation

Wuppertal · An der Bergischen Universität Wuppertal entsteht,gGefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), ein deutschlandweit einmaliges Messlabor für drahtlose Kommunikations-Systeme mit ultrahohen Datenraten. Aufgebaut und koordiniert wird das Labor von Prof. Dr. Ullrich Pfeiffer am Lehrstuhl für Hochfrequenzsysteme in der Kommunikationstechnik.

Die Bergische Uni.

Foto: Christian Reimann

Das Vorhaben ist Teil einer Großgeräteinitiative, an der neben der Bergischen Uni die Technische Universität Dresden, die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und die Universität Stuttgart beteiligt sind. Die DFG stellt dafür 7,8 Millionen Euro zur Verfügung, davon gehen 2,1 Millionen Euro nach Wuppertal. „Die von der DFG geförderten neuen Messsysteme bieten vielfältige Möglichkeiten und sind eine großartige Grundlage für weitere innovative Entwicklungen in dem von Prof. Pfeiffer und seiner Arbeitsgruppe exzellent vertretenen Forschungsfeld der Hochfrequenz-Technologien“, sagt Prof. Dr. Michael Scheffel, Prorektor für Forschung, Drittmittel und Graduiertenförderung.

In Kooperation mit namhaften Geräteherstellern entwickelt Pfeiffers Team neue Messgeräte für zukünftige „6G-Mobilfunknetze“. Diese Geräte werden auf dem Campus Freudenberg in einem eigens dafür umgebauten Labor installiert und am Ende einer dreijährigen Aufbauphase auch außeruniversitären Nutzerinnen und Nutzer für den Test schnell agierender 6G-Netzwerke zur Verfügung stehen. „Während der 5G-Rollout auf Hochtouren läuft und weltweit bereits Systeme für den neuen 5G-Mobilfunkstandard installiert werden, denkt die Bergische Universität bereits weiter“, sagt Prof. Pfeiffer. „Wir forschen an Hochfrequenz-Technologien für übermorgen. Dazu zählen Terahertz Kommunikations-Systeme, neue Hochfrequenz-Bauelemente und -Schaltungen, Terahertz Kameras und modernste Sensorsysteme."

Neue Mobilfunknetze der sechsten Generation erfordern die Erschließung neuer Terahertz (THz) Frequenzbänder im elektromagnetischen Spektrum. So wurde es auf dem weltweit ersten 6G-Gipfel im finnisch-lappländischen Levi im März 2019 angekündigt. „Erste Prognosen sehen die Einrichtung von 6G-Netzen für das Jahr 2030 vor, was erhebliche Investitionen in Wissenschaft, Technologie und Innovation in den nächsten fünf Jahren erfordert“, so Pfeiffer. Zukünftige MIMO (Multiple Input Multiple Output) Netze könnten damit Datenraten von bis zu einem Tbit/s erreichen.

Großgeräteinitiativen sind neben den Programmen „Gerätezentren“ und „Neue Geräte für die Forschung“ Teil des Förderangebots der DFG im Bereich wissenschaftliche Infrastrukturen. Thematisch fokussierte Großgeräteinitiativen werden regelmäßig auf Vorschläge aus der Wissenschaft hin ausgeschrieben und zielen auf die Förderung aufwendiger Großgeräte und -anlagen mit herausragender oder neuartiger Technologie für den Einsatz in der Forschung. Die dadurch bedingte frühzeitige Bereitstellung einer Technologie soll sich positiv und spürbar auf die jeweils angesprochenen Forschungsfelder auswirken.