Synode des Ev. Kirchenkreises Zeichenhaft handeln bei kleiner werdenden Ressourcen
Wuppertal · Der Ev. Kirchenkreis Wuppertal verfestigt sein Engagement für das Projekt „Barmer Theologische Erklärung“ und für den Bereich „Kirche, Kultur und Musik“. Aber es gibt auch Kürzungen.
Der Kirchenkreis Wuppertal verfestigt sein Engagement für das Ausstellungsprojekt „Barmer Theologische Erklärung“ und für den Gedenkort Kemna, der sich noch im Aufbau befindet, wobei für das Projekt Kemna eine Refinanzierung durch die Stadt Wuppertal erwartet wird. Auch die Netzwerkarbeit im Bereich „Kirche, Kultur und Musik“ wird verstetigt.
In der Krankenhausseelsorge wird ein Konzept zur Ausbildung der Ehrenamtlichen ausgearbeitet und dabei eine ökumenische Seelsorgestelle mit den katholischen Geschwistern angestrebt. Auch die Bereiche Notfallseelsorge und Jugendarbeit werden weiterhin mit Projektmitteln des Kirchenkreises bedacht. Das hat die Synode, das Leitungsgremium des Kirchenkreises, am Samstag nach langer Diskussion auf seiner Sommersynode im Haus der Begegnung in der Gemeinde Schellenbeck Einern beschlossen.
103 Abgeordnete haben entschieden
Die 103 Abgeordneten aus Gemeinden, Diensten und Einrichtungen mussten auch schmerzhafte Entscheidungen treffen und sich von der Finanzierung einzelner Projekte verabschieden: So entschied die Synode darüber, dass die jährlichen Zuschüsse für die Wuppertaler Kurrende (50.000) und für die Kantorei Barmen-Gemarke (20.000) nach 2025 gestrichen werden. Die Bezuschussung war von Beginn an befristet angelegt und läuft Ende 2025 aus. Dem Beschluss war eine lange Diskussion vorangegangen, an der sich neben einigen Synodalen auch Vertreter des Knabenchors Kurrende beteiligt hatten.
Abschied und Trauerprozess
Dafür werden die Projektmittel für das Referat Kirche, Kultur und Musik fortgeführt, das sich vor allem für die vernetzende Arbeit der Kirchenmusik in allen Gemeinden einsetzt. Ausdrücklich betont wurde, dass die Entscheidung der Synode nichts mit fehlender Wertschätzung der Arbeit der Kurrende zu tun habe. „Es geht überall ans Eingemachte und es wird auch Trauerprozesse geben“, betonte Pfarrer Jochen Denker, Mitglied der Kirchenkreisleitung. „Wir werden 2030 in allen Bereichen deutlich weniger Menschen sein und viel mehr auf Ehrenamtliche angewiesen sein.“
Superintendentin und Pfarrerin Ilka Federschmidt: „Wir werden insgesamt nicht mehr für alles da sein können. Das geht nicht mehr. Wir können nicht mehr das als Maß nehmen, was früher an materiellen Mitteln und personellem Einsatz möglich war. Kirche muss sich fragen: Was haben wir heute und wie machen wir daraus das Beste im Sinne unseres Auftrags von Jesus Christus.“
Hintergrund aller Entscheidungen war ein Grundlagenpapier, das für eine biblische und theologische Orientierung und zugleich für Vertrauen und Halt in Gottes Wort steht. „Bei allen Entscheidungen geht es darum, konzentriert und zeichenhaft zu handeln, sich zu vernetzen und zu kooperieren und auch darum, aufzubrechen und sich zu trennen“, so Federschmidt vor der Synode.
Dönberg kommt nicht zum Kirchenkreis Wuppertal
Weitere Themen waren die Presbyteriumswahl 2024 und die Frage, wie die evangelische Kirche mit ihren Gebäuden den Klimaschutz unterstützen kann. Außerdem gab die Gemeinde Dönberg auf der Sitzung bekannt, dass sie ihren Antrag auf Wechsel vom Kirchenkreis Niederberg in den Kirchenkreis Wuppertal „schweren Herzens“ zurückziehen wird. Begründet wurde die Entscheidung damit, dass ein Wechsel des Kirchenkreises für die Gemeinde finanzielle Einbußen in Höhe eines sechsstelligen Betrags Höhe zur Folge hätte.
Die Synode ist das Leitungsgremium des evangelischen Kirchenkreises Wuppertal mit seinen 18 Gemeinden und trifft sich zwei Mal im Jahr. In der Zeit zwischen den Tagungen der Kreissynode wird der Kirchenkreis vom Kreissynodalvorstand (KSV) geleitet. Dem Kreissynodalvorstand wie auch der Kreissynode sitzt die Superintendentin vor.