Kritik der Gewerkschaft GEW: Schulsanierungen „Stiefkind in Wuppertal“
Wuppertal · Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bezeichnet das Thema Schulsanierung als „Stiefkind in Wuppertal“. Man fordere „mehr Priorität für Bildung“, heißt es in einer Stellungnahme. Der Wortlaut.
„Aus der Presse und im Schulausschuss mussten wir in den vergangenen Tagen erfahren, dass die Situation der Wuppertaler Schullandschaft sich erneut dramatisch verschlechtern wird. Die seit Jahren aufgeschobenen, zwingend notwendigen Sanierungen der Realschule Leimbach, des Ganztagsgymnasiums Johannes Rau und der Gesamtschule Else Lasker-Schüler sowie die durch steigende Schülerzahlen unbedingt notwendige räumliche Erweiterung der Förderschule am Nordpark sind nun aufgrund fehlender Haushaltsmittel erneut bedroht.
Zwar scheint es aktuell eine gewisse Sicherheit für die bereits laufenden Baumaßnahmen zu geben, doch ob dies auch noch in einem halben Jahr so ist, will niemand bestätigen. Schließlich ist es nicht das erste Mal, dass eine lang geplante und notwendige Baumaßnahme dann doch nicht mehr finanzier- oder organisierbar war.
Natürlich gibt es objektive Gründe, die Bauvorhaben deutlich verteuert haben und verteuern werden. Wir alle spüren die Folgen der Corona-Pandemie und des Krieges in der Ukraine. Dennoch ist es schockierend, dass erneut der große Schnitt bei der Bildung angesetzt wird, während zeitgleich eine BUGA mit hohen Investitionsbedarf für 2031 geplant wird, zu einem Zeitpunkt also, an dem die notwendige Sanierung und Neubau von Schulen sicher noch nicht abgeschlossen sein wird.
Ungesagt bleibt in diesem Zusammenhang auch, dass nicht nur die aktuellen Verteuerungen zu dieser Situation geführt haben, sondern vor allem die mangelnde Schulentwicklungsplanung bzw. Fehlplanung und Prioritätensetzung der vergangenen Jahre.
Gerade in einer Stadt wie Wuppertal wäre die Investition in Bildung und eine gute Ausstattung der Schulen besonders wichtig, um die Chancengleichheit zu fördern, denn gerade die betroffenen Schulen leisten seit Jahren in diesem Bereich eine wichtige Arbeit.
Wir fordern, dass nun endlich mit den betroffenen Schulen ein abschließender und verlässlicher Zeitplan ausgearbeitet wird, bei dem der Schulträger garantiert, dass die Mittel zur Verfügung stehen oder notfalls auch aus anderen Bereichen abgezogen werden. Die Schulgemeinschaften brauchen Planungssicherheit. Schulgebäude sind nicht die Kür, sondern eine Pflichtaufgabe der Kommunen!“