Bezahlmethode Ferrari: Luxusautohersteller weitet Kryptozahlungssystem auf Europa aus

Der italienische Rennfahrer Enzo Ferrari hat 1939 in Maranello (Italien) einen Sportwagen erschaffen, der noch heute seinesgleichen sucht! Über 80 Jahre später überraschte der Automobilhersteller im Oktober 2023 mit einem weiteren Schritt. Das Unternehmen führte in den USA eine neue Bezahlmethode für ihre Luxuskarossen ein. Fortan war es möglich, den Ferrari mit Kryptowährungen zu bezahlen.

Ferrari: Luxusautohersteller weitet Kryptozahlungssystem auf Europa aus
Foto: Pexels/Roman Pohorecki

Nur ein Jahr später spricht das Unternehmen von einem vollen Erfolg. Anfangs waren die Interessenten wegen des volatilen Bitcoin Kurses, Ethereum und USDC sehr skeptisch. Ferrari fand gemeinsam mit einem Kryptozahlungsanbieter jedoch einen Weg, um die Gelder vor Preisschwankungen zu schützen. Jetzt soll das Kryptozahlungssystem in Europa und somit auch in Deutschland etabliert werden. Was bisher darüber bekannt ist, erfahren Sie in diesem Artikel.

Wann wird das Zahlungssystem in Europa verfügbar sein?

Hierzu erklärten die Verantwortlichen von Ferrari am 24.07.2024 Folgendes: Das Zahlungssystem ist bereits bei 60 Prozent der europäischen Händler integriert oder der Prozess steht gerade vor dem Abschluss. Spätestens Ende Juli 2024 können Kunden die Luxuskarossen bei dem Händler mit Bitcoin, Ethereum und dem US-Stablecoin USDC bezahlen - die Vor & Nachteile von Ethereum und Bitcoin erklären wir Ihnen übrigens in diesem Artikel. Der Sprecher von Ferrari erklärte, dass es manchen Händlern aus regulatorischen Gründen oder mangels Marktlösungen bislang nicht möglich sei, sich dem Zahlungssystem anzuschließen.

In Amerika schlossen sich übrigens nach der Einführung bisher 50 Prozent der Händler an. Langfristig betrachtet beabsichtigt Ferrari, dieses Zahlungssystem auf alle internationalen Händlernetzwerke auszuweiten. Als zeitliches Ziel peilen sie das Jahresende 2024 an. Dies ist zum einen eine Reaktion auf die erfolgreiche Einführung in den USA und zum anderen geschieht es auf Nachfrage ihrer wohlhabenden Kunden.

Für die Umsetzung des Vorhabens in den USA arbeitete Ferrari mit dem Kryptozahlungsanbieter Bitpay zusammen. Hierdurch müssen die Unternehmen nicht selbst Kryptowährungen verwahren oder im Besitz einer Wallet sein. Bei der Zahlung werden Bitcoin, Ethereum oder USDC direkt in Fiat-Währungen umgetauscht und dem Händler auf dem Bankkonto gutgeschrieben. Dies schützt übrigens auch den Händler und Verkäufer vor wechselkursbedingten Kursschwankungen. Ob Bitpay auch Teil der europäischen Umsetzung sein wird, gab Ferrari bisher nicht bekannt.

Neues Zahlungssystem soll eine neue Zielgruppe erschließen

Kryptowährungen gelten als sehr volatil. Das ist auch einer der Hauptgründe, warum nach wie vor viele Unternehmen dieser Zahlungsoption skeptisch gegenüberstehen. Die vergangenen Jahre haben jedoch gezeigt, dass immer mehr Unternehmen sich dieser Option öffnen. Sie möchten am Puls der Zeit bleiben und ihren Kunden den besten Service bieten.

Laut dem Marketingchef Enrico Galliera möchte das Unternehmen mit dem neuen Zahlungssystem auch eine neue Zielgruppe ansprechen. Nämlich Menschen, die nicht der klassischen Zielgruppe entsprechen, jedoch über die finanziellen Mittel verfügen.

Ferraris Idee stößt in Europa nicht nur auf Gegenliebe! Allen voran die Europäische Zentralbank (EZB) sieht in der Einführung Probleme. Sie sehen Kryptowährungen nicht als Zahlungsmittel, sondern vielmehr als volatiles Spekulationsvehikel. Dennoch muss man hier anmerken, dass Ferrari den Kursschwankungen durch die Zusammenarbeit mit einem Kryptozahlungsanbieter zuvorkommt.