FDP-Ratsfraktion Anfrage zu Bohrungen für Erdwärmepumpen

Wuppertal · Hat die Stadt Wuppertal Konzessionen für Bohrungen für Erdwärmepumpen im öffentlichen Raum erteilt? Das will die FDP-Fraktion mit Hilfe einer Ratsanfrage in Erfahrung bringen.

Wärmepumpen boomen zurzeit.

Foto: Vaillant

„Für die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung in Wuppertal werden in den kommenden Jahren in großem Umfang Wärmepumpen installiert werden müssen“, so die Fraktionsvorsitzende Karin van der Most. „Um den dafür notwendigen Ausbaubedarf des Stromverteilnetzes zu reduzieren, könnte es hilfreich sein, wenn statt Luftwärmepumpen überwiegend Erdwärmepumpen installiert würden.“

Der Fraktionsvorsitzender René Schunck: „Luftwärmepumpen erfordern einen viel stärkeren Ausbau des Stromnetzes als der Betrieb von Erdwärmepumpen. Gerade an sehr kalten Tagen mit einem besonders hohen Wärmebedarf der Gebäude ist die Effizienz von Luftwärmepumpen besonders schlecht. Bei arktischer Kälte hat eine Luftwärmepumpe eine Leistungszahl von weniger als 2, eine Erdwärmepumpe mit gut zehn Grad Celsis Bodentemperatur weiterhin eine Leistungszahl von 4 bis 5; das heißt, diese ist mehr als doppelt so effizient. Dementsprechend weniger Strom wird an solchen Tagen benötigt und dementsprechend kleiner ist die Spitzenlast, auf die das Stromnetz ausgelegt werden muss.“

Vor diesem Hintergrund möchte die FDP-Fraktion Antworten von der Verwaltung auf die Frage, wie viele Erdbohrungen für Wärmepumpen in Wuppertal bisher genehmigt und erfolgreich durchgeführt wurden. Und: „Wie viele Bohrungen nicht funktioniert haben und was über die Gründe bekannt ist?“ van der Most: „In diesem Zusammenhang ist es interessant zu wissen, wie viele Bohrungen erst gar nicht genehmigt wurden und welche Regelungen der neue Konzessionsvertrag mit dem Verteilnetzbetreiber für das Stromnetz hinsichtlich Wärmepumpen vorsieht?“

Die FDP-Fraktion will zudem von der Verwaltung wissen, in welchem Umfang sich die auch in Wuppertal erforderlichen Investitionen in das Stromnetz reduzieren lassen würden, wenn flächendeckend statt Luft- Erdwärmepumpen zum Einsatz kämen.

„Wir wollen auch in Erfahrung bringen, ob die Stadt Wuppertal irgendwelche rechtlichen Hemmnisse sieht, Konzessionen für solche Bohrungen und deren Betrieb auszuschreiben und zu vergeben, um den Anteil der Erdwärmepumpen im Stadtgebiet zu erhöhen. Es wäre aus unserer Sicht wünschenswert, wenn sich Wuppertal hinsichtlich einer nachhaltigen Wärmeversorgung im Vergleich zu anderen Städten als Vorreiter verstehen würde“, so Schunck.