Kommentar zur Lage der Gastronomie Pro sieben Prozent!
Wuppertal · Während es in der Innenstadt von Elberfeld (aber auch in Barmen) zu viele Leerstände plus offiziell angekündigte oder aber gemunkelte Geschäftsschließungen gibt, läuft die Gastronomie ziemlich rund. Dass dort jemand die Segel streicht, ist eher selten. Und wenn doch, geht es mit einer Nachfolge meist schnell.
Cafés und Restaurants prägen in zahlreichen Straßenzügen das Bild, sorgen für reges Treiben und viel Abwechslung. Das macht atmosphärisch ungeheuer viel aus.
Als das während der Zeit der Corona-Restriktionen anders war, entstanden tiefe Löcher in den Gastronomie-Kassen. Um den Betrieben die Chance zu geben, sich zu erholen, wurde seinerzeit der Mehrwertsteuersatz für die Gastronomie von 19 auf sieben Prozent gesenkt. Außerdem hatte die Regierung die Sieben-Prozent-Grenze wegen der Energiekrise verlängert.
Das Ende dieser Aktion, die vielfach als „Gastronomie-Rettungsschirm“ bilanziert wird, steht nun auf der Tagesordnung: Ende des Jahres läuft die Regelung aus. Die Ampel-Regierung muss entscheiden, ob es wieder eine Rückkehr zu 19 Prozent gibt.
Davor warnt der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) eindringlich: Würde die Mehrwertsteuer wieder erhöht, müssten die Betriebe ihre Preise steigen lassen. In Folge dessen, so der DEHOGA, drohe eine etwa 12.000 Betriebe in Deutschland umfassende Pleitewelle. Denn angesichts der Tatsache, dass in der jüngeren Vergangenheit das Essen- und Trinkengehen schon mehrheitlich messbar teurer geworden ist, würden, so die Befürchtung der Gastronomen, die Gäste weitere Preissteigerungen nicht akzeptieren. Und wer die Mehrwertsteuererhöhung nicht an die Kundschaft weitergibt, bremst sich wirtschaftlich sozusagen selbst aus. Oder es wird an Qualität und Größe einzelner Portionen gespart.
Nichts davon können wir alle als Gäste, die sich an der durchaus nennenswerten Wuppertaler Gastronomie-Vielfalt erfreuen, wollen. Also: Die sieben Prozent müssen dauerhaft verankert werden.