Kommentar zur Arena-Debatte im Bergischen Föste ist zu verstehen
Wuppertal · Es war ein bemerkenswertes Interview, das Jörg Föste Anfang dieser Woche dem Solinger Tageblatt gegeben hat. Hielt sich der Geschäftsführer Sport des Handball-Bundesligisten Bergischer HC bislang mit öffentlicher Kritik an Politik und Verwaltung sehr zurück, startete er nun die Generalabrechnung zunächst mit den Verantwortlichen in der Klingenstadt.
Der Mann ist zu verstehen. Seit 2014 (!) kämpft er für die „Arena Bergisch Land“, die nicht nur für Sport-, sondern auch andere Events genutzt werden soll. Die Unterstützung in Solingen, aber auch in Wuppertal war über all die Jahre – freundlich ausgedrückt – mäßig. Deutlicher gesagt: Im Gegensatz zu vielen anderen nicht-sportlichen Projekten stand Föste niemand zur Seite, in Wuppertal bestenfalls noch die FDP.
Potenzielle Standorte (wie das Areal der ehemaligen Bergischen Sonne, über das nun wieder diskutiert wird), wurden mit angezogener Handbremse beurteilt. Teilweise war hinter vorgehaltener Hand zu hören, ein solches Projekt schade der Historischen Stadthalle. Von dort war allerdings stets zu vernehmen, dass eine Veranstaltungsstätte mit rund 6.000 Plätzen (die es in der Region nirgends gibt) sich bestens für Kooperationen, etwa bei großen Konzerten, eigne.
Die Uni-Halle ist dafür zu klein. Und zu alt. Und raumtechnisch (für Catering, zeitgemäße und damit Geld einbringende VIP-Bereiche) schlecht konstruiert. Und unter der Woche meist vom Uni-Sport belegt. Und in einigen Bereichen mit Sichteinschränkungen. Kurzum: Sie zu ertüchtigen, wie von den Freien Wählern vorgeschlagen, wäre kein großer Coup – zumindest nicht mit Blick auf den BHC. Und auch Veranstalter erwarten heute ganz andere Voraussetzungen.
Dass Föste bei einem Rundumschlag Wuppertal nicht gleich mit einbezogen hat, liegt daran, dass der BHC wenigstens noch einige Partien im Bergischen Land austragen will. Grundsätzlich aber war das Lob für die Düsseldorfer Hallen, deren Betreiber sich sehr viel Mühe geben, sehr, sehr deutlich. Andere Regionen wären stolz, einen Handball-Bundesligisten beheimaten zu können. Politik und Verwaltungen im Bergischen sind es zweifelsfrei nicht.