Alle Zeichen – im Schulausschuss stieß das Ganze bereits auf breite Zustimmung – weisen in eine Richtung: Die große Ex-Kaufhof-Immobilie wird das Zuhause einer interessanten Mischung aus Stadtbibliothek, Bergischem Kolleg, (Bibliotheks-)Café, Einzelhandel und studentischem Wohnen werden. Inklusive Tiefgarage.
Wenn all diese Pläne genauso oder annäherungsweise so umgesetzt werden, ist allen gedient: Die Zentralbibliothek kann sich offen, modern und citynah präsentieren, ihr bisheriges Gebäude würde zum Stadtarchiv-Standort, das Bergische Erwachsenenweiterbildungs-Kolleg könnte sich von seinem „Ab-vom-Schuss“-Standort an der Pfalzgrafenstraße klarer in der Innenstadt aufstellen (ergänzt von Weiterbildungsangeboten der VHS), junge Wohnformen werden der Innenstadt junge Impulse geben – und abendliche Finsternis, wie sie zurzeit oft herrscht, wäre Vergangenheit.
Wenn dann noch (weil eines Tages vielleicht auch die CDU ihre Ablehnung dagegen aufgibt) die Idee für eine Fußgängerzone auf dem vorderen Teil der Neumarktstraße am Kaufhof entlang auf die Schiene gesetzt wird, würde Wuppertal rund um den Neumarkt eine ganz neue Elberfelder Stadtentwicklungs-Dimension erleben. Eine Dimension, die rund um den Neumarkt, der aktuell ein wenig von „City-Hinterhof“ hat, übrigens auch dringend notwendig ist.
Schnell wird die Umsetzung der Kaufhof-Zukunft nicht gehen. Preiswert wird sie natürlich auch nicht werden. Aber hinter die jetzt gesetzten Pflöcke sollte auf keinen Fall zurückgewichen werden. Die Elberfelder City braucht hier ein klares, selbstbewusstes Bekenntnis in Sachen Optik und Inhalt. Das Platz-Dreieck zwischen Ex-Kaufhof, in Zukunft fassadenbegrüntem Commerzbank-Gebäude und dem historisch wertvollen Stadtteil-Rathaus kann endlich wieder ein positiv besetzter Hotspot werden.
Außerdem bin ich darauf gespannt, wie der neue Gebäudekomplex sich in Sachen Fassade präsentieren wird. Denkmalschutz für den Ist-Zustand gibt’s jedenfalls noch nicht. Sprich: Auch hier geht was in Sachen Modernität und City-Qualität.