Kommentar zum Platz am Kolk Vertagt. Leider!
Wuppertal · Vergeblich ins Elberfelder Rathaus gekommen waren am Mittwoch Landschaftsarchitekt Sebastian Sowa vom Bochumer Büro „Sowatorini“ und Sven Macdonald, Abteilungsleiter im Wuppertaler Ressort Stadtentwicklung.
Sie wollten der Bezirksvertretung (BV) Elberfeld ein Konzept für die attraktive Gestaltung des Platzes am Kolk vorstellen, das bereits im Sommer an den Start hätte gehen können. Und über das die Rundschau am vergangenen Samstag auf ihrer Seite 1 berichtet hat. Auch darüber, dass das Büro „Sowatorini“ seine Pläne präsentieren würde.
Aber: Sowa und Macdonald mussten unverrichteter Dinge von dannen ziehen. Warum? Weil eine Mehrheit im Stadtteilparlament – gegen die Stimmen der SPD – für eine Vertagung des für die Elberfelder City wichtigen Themas votiert hat.
Bedenken in Sachen Barrierefreiheit und Bürgerbeteiligung kamen kurz zur Sprache. Dann war das Thema, bei dem die Zeit durchaus drängt, schon auf die nächste Sitzung der BV am 12. März verschoben. Elberfelds Bezirksbürgermeister Thomas Kring (SPD) war die Konsterniertheit angesichts dessen deutlich anzusehen.
Ich frage: Warum haben die Vertagungswilligen die anwesenden Projektplaner nicht live und sofort befragt? Denn dann hätten sie einiges erfahren können. Zum Beispiel, dass das Geld, welches es aus dem Fördertopf „InnenBandStadt“ für den Platz am Kolk jetzt gibt, nicht „ewig“ verfügbar ist. Oder auch, dass es das Ziel aller Beteiligten ist, für diesen Platz, der grundsätzlich und endgültig erst ab 2030 umgestaltet werden kann, bis dahin eine multifunktionale Nutzung zu ermöglichen. Mit mehr Grün als zurzeit und einer Landschaft aus Bewegungs-Stegen, die vielfältig genutzt und „bespielt“ werden können – sowie dem Platz ein modernes, offenes Gesicht für alle Generationen geben würden.
Gut ist: Das Thema wurde nicht mehrheitlich abgelehnt, sondern „nur“ vertagt. Wäre ja auch noch schöner, denn schon 2021 gab es einen eindeutigen BV-Beschluss für einen autofreien und anders genutzten Platz am Kolk. Gut ist auch: Der für Samstag ab 12 Uhr auf dem Platz geplante Info-Termin für alle Interessierten fand statt.
Was aus dem Beteiligungs-Workshop wird, der im Februar laufen soll(te), ist jetzt allerdings offen. Ebenso, ob die Menschen erst im November vor Ort Neues erleben können. Und wenn es um einen Open-Air-Platz geht, gibt es schon einen großen Unterschied zwischen August und November.
Am wichtigsten aber: Das Areal am Kolk darf nie wieder ein Parkplatz werden. Dann wäre eine gute Chance für das ganze Umfeld wirklich vergeudet.