Unternehmer Dirk Emde Was ist „top“ an Wuppertal?

Wuppertal · Gestatten – Dirk Emde – leidenschaftlicher und überzeugter Wuppertaler. Geboren und wohnhaft in Elberfeld, aufgewachsen in Barmen, Sport in Ronsdorf, Ehrenamt in Cronenberg, Heiratsantrag in Vohwinkel und im Beruf am Uellendahl, in Langerfeld und Heckinghausen ehemals beziehungsweise aktuell aktiv. Mehr Wuppertal geht womöglich nicht, oder?

Unternehmer Dirk Emde ist (unter anderem) Geschäftsführer des „Visiodroms“ im Heckinghauser Gaskessel und vor allem überzeugter Wuppertaler.

Foto: Bettina Osswald

Nach 56 Jahren in Wuppertal fallen mir eine Menge Dinge ein, die ich als „top“ empfinde. Frei nach Tony Cragg „Wuppertal, eine ungeschminkte Stadt“ sehe ich vor allem dieses hohe Maß an Authentizität und Originalität, die meine Heimatstadt in so vielen Bereichen auszeichnet. „Top“ ist für mich der typisch bergische Menschenschlag – eine Mischung aus Bodenständigkeit, Beharrlichkeit, aber auch Herzlichkeit (mitunter herb, aber ehrlich) und Offenheit für unkonventionelle Lösungen.

„Top“ ist für mich die hohe Bereitschaft zum Ehrenamt und das vorbildliche Mäzenatentum der hiesigen Unternehmer und Unternehmen in sozialen und kulturellen Bereichen. Beides alte und wertvolle Traditionen aus dem 19. Jahrhundert im damaligen so genannten „deutschen Manchester“.

Als „top“ sehe ich, dass die Wuppertaler ihren Visionen konkrete Projekte folgen lassen, die sie selbst in die Hand nehmen und umsetzen. Sie sorgen für die Organisation und Finanzierung. Während die Bürger vermeintlich wohlhabenderer Städte die Dinge entspannt passiv beobachten und sich kulturell berieseln lassen, packen die Wuppertaler an und erschaffen sich in Eigeninitiative und mit Unterstützung hiesiger Mäzene ihre eigenen Projekte in Kultur, Kunst und im Sozialen.

Alles das tun die Wuppertaler mit Kreativität und Leidenschaft. Ohne Schnörkel und Gedöns. Ohne trügerischen schönen Schein.

In diesem Sinne möchte ich das eingangs erwähnte Zitat von Tony Cragg (natürlich auch ein „Top“ in Wuppertal) noch um die Weisheiten „Aus der Not eine Tugend machen“ und „Mehr Sein als Schein“ sowie Klaus Wowereits berühmten Ausspruch „Arm, aber sexy“ ergänzen. Dieses Satz-Quartett beschreibt für mich sehr schön mein Gefühl für meine geliebte Heimatstadt. Und dieses Gefühl ist „top“.