Fußball-RL: Samstag in Lotte WSV: Stadion-Training, T-Shirts und frühe Anreise
Wuppertal · Das Auswärtsspiel des abstiegsgefährdeten Fußball-Regionalligisten WSV am Samstag (23. November 2024) ab 14 Uhr bei den Sportfreunden Lotte soll auf jeden Fall stattfinden. Während in Wuppertal die städtischen Sportplätze wegen des Wintereinbruchs gesperrt waren, gibt es für das Stadion am Lotter Kreuz grünes Licht.
SVL-Trainer Fabian Lübbers rechnet zwar mit einem „tiefen Rasen“ und dementsprechend mit einem kampfbetonten Spiel. Das und das zwischenzeitliche Training auf Kunstrasen soll sein Team aber nicht davon abhalten, als Tabellendritter dem Spitzenreiter MSV Duisburg auf den Fersen zu bleiben. Natürlich warnt er – wie im Grunde jeder Coach – seine Spieler vor dem Gegner. „Mit dem Wuppertaler SV wartet ein absoluter Traditionsverein auf uns, gerade am Lotter Kreuz muss deshalb jeder voll motiviert sein“, wird er auf der Vereinshomepage zitiert.
Nachdem beim WSV der Sportliche Leiter Gaetano Manno nach dem Pokal-Aus in Oberhausen (0:3) tüchtig angefressen und Trainer Sebastian Tyrala arg enttäuscht war, ist zumindest der Übungsleiter wieder verbal in die Offensive gegangen. Man werde in Lotte gewinnen, kündigte der 36-Jährige am Donnerstag in der Spieltagspressekonferenz selbstbewusst an. Das werde er seinem Team „100-mal“sagen und zur Not auch entsprechende T-Shirts anfertigen lassen.
Es ist eingedenk der Voraussetzungen eine ebenso mutige wie beachtliche Vorgehensweise. Gerade einmal 15 Tore hat der WSV in den bisherigen 15 Partien erzielt. Die drei etatmäßigen Angreifer Timo Bornemann (Fußverletzung), Pedro Cejas (erkrankt) und Dildar Atmaca (Gelbsperre) stehen nicht zur Verfügung, ebenso die Defensivkräfte Levin Müller und Vincent Gembalies (beide verletzt).
In Lotte trifft der beste Sturm der Liga (35 Tore) auf die drittschlechteste Defensive (WSV mit 32 Gegentreffern). Als Favorit gelten die Bergischen keinesfalls. Und ob die im bisherigen Saisonverlauf stark engagierte Fanszene, die in Oberhausen am Ende aus Protest gegen die schwache Leistung den Support eingestellt hatte, nun wieder aktiv wird, muss sich erst noch zeigen.
Abzuwarten bleibt, ob Tyrala personelle Konsequenzen ergreift. Die Vorbereitung auf die Partie lief jedenfalls wunschgemäß: Das Anschlusstraining absolvierten die Rot-Blauen im Stadion am Zoo. Anschließend brach der Tross nach Lotte auf, um dort in einem Hotel zu übernachten und sich am Spieltag die rund 170 Kilometer lange Anreise zu sparen.
Ziel ist es, nicht zum achten Mal in Folge ohne drei Punkte vom Platz zu gehen. Gelänge das, würde der WSV eventuell sogar die Abstiegsplätze verlassen, sofern der Uerdinger Einspruch gegen die Spielwertung abgewiesen wird. Und dann könnte Tyrala mit Recht „Ich war dabei“-T-Shirts drucken lassen.