Handball: 32:26 (15:12) gegen Göppingen Der Pokaltraum des BHC ist sehr lebendig
Wuppertal / Solingen · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC hat das Pokal-Achtelfinale erreicht. Das Team von Trainer Jamal Naji gewann am Donnerstag (20. Oktober 2022) in der zweiten Runde vor 1.184 Fans in der Klingenhalle gegen den Ligakonkurrenten Frisch Auf! Göppingen mit 32:26 (15:12). Torwart Christopher Rudeck hat seinen Vertrag unterdessen bis 2026 verlängert.
Hiobsbotschaft für den BHC vor der Partie. Simen Schönningsen hat sich im Training an der Hand verletzt, der rechte Rückraumspieler wird erst wieder nach der WM zur Verfügung stehen. Auch Lukas Stutzke und Tom Kare Nikolaisen fielen aus, dafür standen Csaba Szücs und Fabian Gutbrod erstmals nach ihren langwierigen Verletzungen im Kader. Dieser wurde durch Ben Büscher (21) aus der zweiten Mannschaft aufgefüllt.
Noah Bayer vergab den ersten Angriff, Linus Arnesson glich per Siebenmeter zum 2:2 aus (5.). Göppingen zog auf 2:4 davon, aber Alexander Weck egalisierte zum 4:4 (8.). Keeper Peter Johannesson parierte in der Anfangsphase gleich zwei Siebenmeter von Marcel Schiller, somit konnte Weck auch das 5:5 (11.) und 6:6 (15.) besorgen. Johannesson stand weiter sicher, in der Folge trafen Dijbril M’Bengue und Weck zum 8:6 (17.).
Es blieb zunächst das Duell auf Augenhöhe, nun allerdings mit einer Schwächephase des BHC: Josip Sarac markierte das 8:8 (18.), Schiller das 8:9 (19.), Axel Goller das 8:10 (20.). Da aber auf Johannesson Verlass war und Isak Persson einnetzte, stand es nach 22 Minuten 10:10 unentschieden. Der BHC-Keeper war weiter stark, Tom Bergner brachte die Gastgeber wieder in Führung (23.). Johannesson parierte einen Siebenmeter, Arnesson erhöhte auf 12:10 (26.), Bergner auf 13:11 (28.) und 14:11 (29.) sowie zum 15:12-Pausenstand (30.).
Weck blieb auch nach der Pause in Fahrt und netzte in Unterzahl zum 16:13 ein (33.), später zum 18:14 (35.). Der BHC hielt den Vorsprung konstant. Arnesson zeichnete in Überzahl für das 21:17 verantwortlich (41.). Göppingen nahm eine Auszeit (43.). Arnor Thor Gunnarsson gelang der erste Fünf-Tore-Vorsprung – 22:17 (43.). Göppingen, das den Torwart gewechselt hatte, kam aber durch Tobias Ellebaek noch einmal auf 19:22 heran (44.). Frederik Lagefoged stellte aber wieder auf 24:19 (47.). Das 26:20 durch M’Bengue war die Vorentscheidung (49.).
Der BHC geriet nicht mehr in Gefahr. Linus Arnesson verwandelte einen Siebenmeter zum 29:23 (53.). Persson gelang Treffer 30 zum 30:23 (55.). Den Rest spielten die Gastgeber souverän herunter.
Hartmut Mayerhoffer (Trainer Frisch Auf! Göppingen): „Es war ein verdienter Sieg des BHC. Wir sind gut gestartet, hatten aber schnell das Problem, dass wir einfach zu viel verworfen haben. Großes Problem waren die Rückraumschützen und das Kreisläufer-Spiel des BHC. Als der BHC dann davon gezogen ist, haben wir es mit der 5:1- oder 4:2-Deckung probiert, aber ich hatte auch nicht das Gefühl, dass wir den Glauben daran hatten, dass wir das Spiel noch drehen können.“
Jamal Naji (Trainer Bergischer HC): „Alexander Weck, der noch Anlaufprobleme in der Saison hatte, hat heute ein überragendes Spiel gemacht - nicht nur wegen seiner zehn Tore, sondern auch durch die Kreisläufer-Kooperation. Da ist es für den Gegner schwierig, wenn wir hochprozentig abschließen, aber auch den Kreisläufer sehen. Hinzu kommt, dass Tom Bergner im Angriff wahnsinnig schlau gespielt hat, Linus Arnesson das Spiel gut geführt hat, und Djibril M'Bengue kommt immer besser in Fahrt. Es war ein Sieg des Glaubens. Uns war klar, dass wir aufgrund der Personalsituation Underdog sein würden. Wir mussten sehr viel bauen und Schach spielen, was die Einsatzminuten von einzelnen Spielern angeht. Aber das ist heute fast zu 100 Prozent aufgegangen. Das ist auch glücklich, aber wir sind sehr froh, dass wir so performt haben wie das möglich war.“
Jörg Föste (BHC-Geschäftsführer): „Bis auf eine 0:4-Phase in der ersten Halbzeit, in der wir uns finden mussten, haben wir über 60 Minuten ein ausgezeichnetes Spiel gemacht und Göppingen keine Chance aufs Weiterkommen gegeben. Wir haben profitiert von einer überragenden Torwartleistung von Peter Johannesson. Wir hatten Einzelleistungen, die wie Explosionen wirkten – bei Alexander Weck und Tom Bergner, die beide ein Riesenspiel gemacht haben. Insgesamt hat die gesamte Mannschaft keinen Zweifel daran gelassen, wer hier als Sieger vom Feld geht. Das hat mich sehr beeindruckt.“
In der Bundesliga ist der BHC erst am 29. Oktober wieder gefordert. Dann müssen die Bergischen um 20:30 Uhr in der Max-Schmeling-Halle bei den Füchsen Berlin antreten. Am 6. November kommt die HSG Wetzlar um 16:05 Uhr in die Wuppertaler Uni-Halle, ehe eine Woche später (13. November) der VfL Gummersbach um 16:05 Uhr zum bergischen Derby in der Solinger Klingenhalle aufläuft.
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