Handball-BL: Samstag in Lemgo BHC schielt auf die starke Ausgangsposition
Wuppertal · Wenn der Bergische HC in der Handball-Bundesliga auf den TBV Lemgo Lippe trifft, geht es oft eng zu. Das galt zuletzt zwar weniger für die Heimspiele, die der BHC fünf Mal in Serie gewann, als die Duelle im Lipperland. So endete das Match in der vorigen Saison 27:27. Am Samstag (22. April 2023) stehen sich beide Teams ab 18:30 Uhr in der „Phoenix Contact Arena“ gegenüber.
„Lemgo ist genau wie wir und vielen anderen Teams in einem riesigen Qualitätsgemenge, das das Mittelfeld der Liga abbildet. Zwischen Platz 13 und 7 liegen nur ganz wenige Punkte", sagt Löwen-Coach Jamal Naji, der natürlich darauf hofft, das derzeit ausgeglichene Punktekonto (26:26) am Samstag positiv zu gestalten.
„Zu den größten Lemgoer Stärken gehört es, dass sie ungeachtet des Ergebnisses 60 Minuten lang ihren Stiefel runterspielen“, meint Naji. „Ich empfinde sie als sehr stabil und kann mich nicht daran erinnern, dass sie mal eine richtige Packung kassiert haben.“
Eine solche Konstanz legt der BHC bisher nicht an den Tag, doch genau die wünscht sich der Trainer von seinem Team. Deshalb war nach dem spektakulären 37:34-Sieg über Hamburg auch vor allem die erste Halbzeit in der Analyse Thema. „Wir haben schon den Finger in die Wunde gelegt“, sagt Naji mit Blick auf die schwache Abwehrleistung, die einen 15:19-Rückstand zur Pause bedeutete.
Gleichzeitig zeigt sich der Trainer auch mit etwas Distanz zur Begegnung weiterhin sehr zufrieden mit der zweiten Halbzeit und dem letztlich ungefährdeten Erfolg. Liebend gerne würde er daran beim TBV Lemgo anknüpfen und hat daher während der spielfreien Phase den Trainingsfokus auf die Abwehr gelegt.
„Der TBV hat mit Lukas Hutecek einen Spieler, der dahin geht, wo es weh tut. Niels Versteijnen und auch Emil Laerke sind gute Fernwurfschützen. Dazu kommen die beiden Außen Samuel Zehnder und Lukas Zerbe, die ein gutes Paket komplett machen“, nennt der Trainer einige individuellen Stärken des Gegners.
Der Lemgoer Tempoimpuls sei ebenfalls hoch, erreiche jedoch nicht das Maß, das die Mannschaft bis zum Abgang von Bjarki Mar Elisson im vergangenen Sommer hatte. Eine disziplinierte Angriffsleistung wird dennoch unerlässlich sein, wenn der BHC die Punkte mit ins Bergische nehmen möchte.
Naji dürfte im Vergleich zum Spiel gegen Hamburg noch ein paar personelle Optionen mehr haben. Simen Schönningsen, Arnor Gunnarsson und Tim Nothdurft waren zwar bereits einsatzbereit, haben seitdem aber durchtrainiert und könnten wieder größere Rollen bekommen. Gunnarsson übrigens fehlen noch 15 Treffer, um die magische 1000-Tore-Marke in der 1. Bundesliga zu knacken.
Ans Hinspiel erinnert sich Jamal Naji gerne. 32:28 gewann der BHC ungefährdet und hatte im Angriff selten Probleme mit der Lemgoer Abwehr. „Das Spiel ist allerdings zu lange her, um es für den Videoschnitt zu verwenden. Es hat sich zu viel geändert“, erläutert der Coach. Gelingt am Samstagabend erneut ein Sieg, haben die Bergischen für die letzten sieben Spieltage mit dann 28:26 Punkten eine hervorragende Ausgangsposition. Bis zu Rang sechs wären es möglicherweise nur noch zwei Zähler.
Das Restprogramm ist allerdings mit vier Mannschaften auf der Top 5 gespickt und entsprechend schwierig. Zur Vorbereitung hat Naji erneut ein paar Tage länger Zeit. Nach der Pokalpause folgt nun eine einwöchige Länderspiel-Pause.