Fußball-RL: 2:2 (1:0) in Oberhausen WSV lässt Punkte in Nachspielzeit liegen
Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat einen Sieg im Auswärtspiel bei Rot-Weiß Oberhausen kurz vor dem Ende aus der Hand gegeben. Die Mannschaft von Trainer Hüzeyfe Dogan trennte sich am Samstagnachmittag (15. April 2023) im Niederrheinstadion vor 2.718 Zuschauerinnen und Zuschauern von den Kleeblättern mit 2:2 (1:0) unentschieden.
Zwei Wechsel gab es bei den Rot-Blauen im Vergleich zum Sieg gegen Kaan-Marienborn (4:1) vor Wochenfrist. Für den angeschlagenen Noah Salau rückte Kevin Pytlik nach seiner Gelbsperre wieder in die Startelf. Lewin D'Hone ersetzte Bastian Müller.
RWO, das im Niederrheinpokal-Finale gegen RW Essen steht, musste bereits nach fünf Minuten verletzungsbedingt wechseln: Nils Winter kam für Fabian Holthaus. Doch auch so war der WSV von Beginn an direkt in der Partie. Serhat Semih-Güler prüfte Torwart Robin Benz, der aber parierte (9.). In der 12. Minute war Benz aber machtlos. Nach einer Flanke von Philipp Hanke setzte Lion Schweers einen Fallrückzieher an, der oben links einschlug – 0:1 (10.).
Das Team um Kapitän Sebastian Patzler machte weiter Druck. Der Schuss von Tobias Peitz war aber zu zentral (17.), einen Pass nach innen von Kevin Hagemann konnte Benz noch abfangen (18.), Lewin D’Hone bediente Güler, doch der stand in aussichtsreicher Position im Abseits (24.). Erst in der 27. Minute meldete sich RWO offensiv an: Winters Versuch fischte WSV-Keeper Sebastian Patzler aber aus der Ecke (27.).
Der WSV spielte weiter nach vorne: Marco Stiepermann zog ab, Benz musste ein gesamtes Können aufbieten (31.). Nach der folgenden Ecke köpfte Justus Henke den Ball an die Latte (32.). Auch Kevin Hagemann verpasste den zweiten Treffer für die Bergischen (38.). Güler zog im direkten Duell gegen Benz den Kürzeren und setzte den Ball kurz danach ans Außennetz (39.). Das 0:2 war zu diesem Zeitpunkt überfällig.
Trainer Hüzeyfe Dogan wechselte zunächst nicht. Der WSV wurde für seinen Chancenwucher bestraft und kassierte kurz nach der Pause einen Treffer. Hanke verursachte einen Foulelfmeter, den RWO-Torjäger Anton Heinz sicher verwandelte – 1:1 (51.). Wie gegen Kaan-Marienborn verschliefen die Bergischen den Start in Halbzeit zwei. Dogan brachte Oktay Dal für D’Hone (62.).
Der WSV berappelte sich und schlug zurück: Güler behauptete sich vor dem Tor und setzte den Ball rechts oben in den Kasten – 1:2 (68.). Giulio Multari kam für Demming, der den Ball an den Hinterkopf bekommen hatte (75.). Patzler verhinderte gegen Sebastian Mai den Ausgleich (78.). Moritz Montag kam für Kevin Hagemann (80.). Der WSV stand wieder stabiler. Patzler hielt einen Schuss von Sven Kreyer von der Strafraumgrenze (86.).
Für Stiepermann kam noch Roman Prokoph ins Spiel (87.). Der starke Schweers verpasste gegen das Team des ehemaligen WSV-Spielers Mike Terranova die Entscheidung, Benz hielt (88.). Und wieder rächte es sich: Winter startete ein Solo, flankte auf Kreyer, der einköpfte – 2:2 (90.+2.). Aaron Berzel unterlief zwar fast noch ein Eigentor, aber es blieb beim Remis. Der WSV hatte zwei Punkte verschenkt.
Hüzeyfe Dogan (Trainer des Wuppertaler SV): „Das Spiel ist schnell erklärt. Wir spielen eine tolle erste Hälfte, erhöhen leider nicht. Den Elfmeter muss man nicht geben. Dann führen wir 2:1 und bekommen in der Nachspielzeit den Ausgleich. Schade, dass wir uns nicht mit einem Sieg belohnen konnten. Bastian Müller hat aufgrund einer disziplinarischen Maßnahme nicht gespielt. Das ist aber wieder vorbei, er hat gestern auch wieder trainiert.“
Mike Terranova (Trainer von RW Oberhausen): „Unser Plan ist nach sieben Minuten über den Haufen geflogen. Wir sind danach nicht in die Zweikämpfe gekommen, können uns beim Torwart bedanken. Wir haben erst in der zweiten Halbzeit zum Spiel gefunden. Wir bekommen den Elfer, müssen sogar in Führung gehen. Mit einem Kraftakt von Winter und Kreyer kommen wir noch zum Ausgleich. Ich muss die Mannschaft loben, aufgrund der zweiten Hälfte ist der Punkt verdient.“
Gaetano Manno (Sportlicher Leiter des WSV): „Wir haben gut angefangen und müssen nach 30 Minuten eigentlich 2:0 führen. Leider hatten wir etwas Pech mit der Latte. Dann bekommen wir den Ausgleich durch einen doofen Elfer. Schon in der Szene davor war es grenzwertig, ein Foul und Freistoß gegen Kevin Pytlik zu geben, woraus der Elfer resultiert. Da hatte Philipp Hanke das Bein etwas hoch, aber auch darüber kann man diskutieren. Wir hatten das Spiel danach wieder im Griff. Aber die letzten Minuten sind halt immer gefährlich, wenn es noch eng ist. (Zu möglichen Vertragsverlängerungen:) Ich warte in zwei Fällen auf Entscheidungen, vielleicht tut sich schon morgen etwas.“
Auch die nächste Partie bestreitet der WSV im Niederrheinstadion, dann wieder als Heimspiel – am Samstag (22. April) um 14 Uhr gegen den 1. FC Düren. Es folgt die kurze Reise zum Match am 30. April (Sonntag) zur U23 von Fortuna Düsseldorf (14 Uhr).
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