Handball-Bundesliga: 26:29 (12:16) gegen RN Löwen BHC lässt Favoriten wackeln, stürzt ihn aber nicht

Wuppertal · Die Negativserie des Handball-Bundesligisten Bergischer HC hat sich am 2. Weihnachtstag (26. Dezember 2019) fortgesetzt. Die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze verlor im Düsseldorfer ISS Dome gegen die Rhein-Neckar Löwen vor 5.734 Zuschauern mit 26:29 (12:16). Es war der fünfte doppelte Punktverlust in Folge. Dabei war eine Überraschung möglich.

Rafael Baena Gonzalez setzt sich durch.

Foto: Dirk Freund

Trainer Sebastian Hinze gönnte diesmal Yannick Fraatz eine Pause. Für ihn rutschte Alexander Weck in der Kader, der zuletzt im Rahmen des Zweitspielrechts für de Zweitligisten VfL Gummersbach auflief. Beide Offensivreihen kamen nur schwer in Tritt. Nach sieben Minuten stand es durch den Treffer von Fabian Gutbrod erst 2:2.

Die erste Zwei-Tore-Führung warfen die Gäste in der 12. Minute mit dem 6:4 durch Romain Legarde heraus. Die Rhein-Neckar Löwen behaupteten den Vorsprung auch in Unterzahl: Niclas Vest Kirkelokke traf zum 9:7 (16.), Legarde erhöhte auf 10:7 (17.). Hinze nahm eine Auszeit. Doch gestützt auf einen starken Keeper Mikael Appelgren, zog der Favorit auf 12:8 davon (24.). Der deutsche Meister von 2016 und 2017 agierte zwar nicht brillant, die Leistung reichte aber, um mit einer verdienten Führung in die Pause zu gehen - weil der BHC bis dato seinerseits zu wenig zündende Elemente in seinem Spiel hatte.

Die Mannheimer hatten zwischenzeitlich fünf Treffer mehr auf der Tafel (19:14, 34.). Dann aber die stärkste Phase des BHC, der nach dem Treffer von Arnor Gunnarsson nur noch 17:19 zurücklag (37.). Tomas Babak netzte gar zum 18:19 ein (38.). Nun nahmen die RNL logischerweise die Auszeit. Das Starensemble rappelte sich jedoch wieder auf und stellte auf 21:18 (40.). Der BHC blieb aber dran: Fabian Gutbrod hielt sein Team mit dem 20:22 und 21:22 im Rennen (45.). Und es blieb eng: Max Darj verkürzte auf 22:23 (48.). RNL wackelte sehr, fiel aber nicht - erneut dank Appelgren. So stand es zehn Minuten vor dem Ende 22:25.

Es war die Vorentscheidung. Die Gäste zogen ihren Kopf aus der Schlinge. Weiterhin alles andere als souverän, doch beim BHC war nun die Luft raus, der Glaube an die Sensation zerstoben. Im Vergleich zur Partie in Minden hatte sich das Hinze-Team aber deutlich gesteigert.

Kristjan Andresson (Trainer Rhein-Neckar-Löwen): „Ich bin sehr zufrieden. Diese Punkte waren sehr wichtig nach zuvor drei Niederlagen in Folge. Unsere Abwehr war gut, Torhüter Appelgren hat prima gehalten. Probleme hatten wir nur beim Zurücklaufen gegen die schnellen Konter des BHC.“

Sebastian Hinze (Trainer Bergischer HC): „Den Applaus der Zuschauer haben sich die Jungs verdient. Das war ein engagierter und mutiger Auftritt. Schade, dass wir nicht ganz so gut ins Spiel hinein gefunden haben, wir sind aber stabil geblieben. Das 12:16 zur Pause war zu hoch. Wir hatten uns dann vorgenommen, nochmal zurückzukommen, und dies auch geschafft. Leider gab es die Chance zur kompletten Wende nicht. Doch nach der Leistung von Minden war das ein Schritt nach vorne.“

Oliver Roggisch (Team-Manager Rhein-Neckar-Löwen): „Es lief in dieser Saison nicht immer optimal für uns. Heute haben Guardiola und Nielsen in der Deckung einen super Job gemacht. Bei 23:22 drohte das Spiel dennoch zu kippen, da mussten wir kühlen Kopf bewahren.“

Jörg Föste (Geschäftsführer Bergischer HC): „Mannheim hat eine überdurchschnittliche Leistung für diesen Sieg gebraucht, das sagt einiges über unsere Leistung aus. Wir haben uns reingebissen, gekämpft, es fehlte nur ein wenig Glück. Auf dieser Partie lässt sich aufbauen. Ungeachtet des Ergebnisses sind wír zufrieden, die Mannschaft hat hingebungsvoll den Weg zum gegnerischen Tor gesucht.“

Das letzte Spiel in diesem Jahr und vor der EM-Pause steigt am Sonntag (29. Dezember). Dann kommt die HSG Nordhorn in die Wuppertaler Uni-Halle. Weiter geht es am 1. Februar in Wetzlar.